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Radreise über die Alpen nach Italien

2.400 km in 29 Tagen: Radreise auf der Via Claudia Augusta nach Italien und über die Via Alpe Adria zurück nach Deutschland im Sommer 2020, Teil 2
Tag 15, Venzone - Tarvisio, 87 km
Zurück in den Alpen Nach dem Start in Venzone haben wir uns die gut erhaltene Altstadt angesehen, sie ist ein Kleinod und fast komplett von einer Stadtmauer umgeben. Weiter gings auf dem Alpe Adria Radweg, der für ca. 60 km fast immer auf einer ehemaligen Bahntrasse verläuft. Ab Carnia sind wir auf der früheren Route der Alpe Adria gefahren, die wegen Felsstürzen eigentlich gesperrt war. Am Ende der ca. 6 km langen Strecke mussten wir zwei Tunnel durchfahren. Der zweite Tunnel war am Ende abgesperrt, zum Glück sind Italiener nicht so sorgfältig und wir konnten die Gitter beiseite biegen. In Moggieodinese erreichten wir wieder die Bahntrasse und rollten auf diesem super ausgebautem Fernradweg weiter bis Resuitta. Während der ersten Pause am ehemaligen Bahnhof, es begann zu regnen. Auf der sehr gut zu fahrenden Bahntrasse, die fast permanent mit 1 -2 Prozent ansteigt, ging es in Richtung Tarvisio. Durch unzählige Tunnel und über viele Brücken kämpften wir uns im Dauerregen voran. Eine kurze Regenpause nutzten wir für den nächsten Stopp. Zwischenzeitlich zogen Gewitter und Starkregen über uns. Die vielen Tunnel boten dabei guten Schutz. Ziemlich nass und abgekämpft erreichten wir endlich Tarvisio.
Tag 16, Tarvisio - Spittal, 83 km
Zurück in Österreich Nach gutem Frühstück gings bei Sonnenschein weiter auf dem Alpe Adria Radweg in Richtung Villach. Stetig bergab, anfangs gespickt mit ein paar knackigen Steigungen. Nach 10 km passierten wir die Grenze zu Österreich. Zuerst folgte der Radweg einer Bundesstraße, gut ausgebaut aber laut. Bei Neuhaus bogen wir auf den Gailradweg entlang der Gail ab. Der Weg war sehr schön zu fahren, in Villach stießen wir auf die Drau, die uns bis Spittal begleiten sollte. Nach der Mittagspause in der schmucken Fußgängerzone von Villach folgten wir ab jetzt der Drau. Anfangs noch mit Verkehrslärm und wenig Sicht auf den Fluss, später wurde es an den großen Schleifen der Drau richtig schön. Direkt am Wasser radelten wir teilweise auf Asphalt und zur Abwechslung mal mir Rückenwind. Die 40 km bis Spittal vergingen wie im Flug. Die Stadt erlebten wir ziemlich verschlafen und nach einem Eisbecher fuhren wir quer durch Stadt zum kleinen Campingplatz an der Drau.
Tag 17, Spittal - St. Johann, 104 km
Hinauf zu Tauernschleuse Nach dem Frühstück starten wir durch Spittal zurück zum Drauradweg. Dieser verläuft bis Obervellbach parallel zur B100, mal direkt daneben, mal weiter entfernt. Allmählich kamen die Berge näher. Pause hinter Mühldorf, hier waren richtig viele Radfahrer unterwegs. Entlang der Möll radelten wir auf einem deutlich welligerem Profil. Giftige Steigungen mit bis zu 20 % folgten rasanten Abfahrten. Der Grund: die Vermeidung der Bundesstraße. Zur Mittagspause in Obergratschach gab es leckere österreichische Gerichte mit Blick auf die Burg Oberfalkenstein. Ab Obervellbach folgte der schwierigste Anstieg der Tour: 500 Höhenmeter bergauf auf 6 km größtenteils mit 9 - 11 % Steigung. Das war eine echte Herausforderung. In Mallnitz ging es mit dem Autozug durch die Tauernschleuse auf die andere Seite des Berges nach Backstein. Hier folgte vom Bahnhof eine steile Abfahrt hinunter nach Bad Gastein. Der Kurort mit vielen Hotels und Kurkliniken ist förmlich in das Tal hinein gemeißelt. Die beiden Wasserfälle der Gasteiner Aa, die mitten durch den Ort fließt, waren wirklich beeindruckend, genauso wie der phantastischer Blick ins Gasteiner Tal. Auch in und nach dem Kurort führte die Route steil bergab. Der schöner Radweg an der Aa führte uns nach Bad Hofgastein, dem nächsten Kurort im Gasteiner Tal. In diesem verlief unser Radweg durch eine wunderbare Landschaft mit grün bedeckten Bergen mal direkt an der Bundesstraße und mal in Bögen über kleine Dörfer, die fast immer mit heftigen Steigungen verbunden waren. Dorfgastein wirkte malerisch, passend zur Landschaft. Danach waren zwei Tunnel zu durchqueren, erst ein relativ kurzer und dann der 1,7 km lange Klammtunnel. Der extreme Verkehrslärm war eine echte Herausforderung. Vor Schwarzach hieß es noch einmal alles geben, Steigung folgte auf Steigung, keine unter 10 %. Am Ausgleichsbecken oberhalb von Schwarzenau war dann endlich Schluss mit dem Klettern. Die Aussicht war phänomenal, im Hintergrund tauchten die Gipfel des Tennengebirges auf. Eine steile lange Abfahrt führte hinunter zur Salzach. Nach 92 km erreichten wir 19:30 unser Ziel in St. Johann im Pongau.
Tag 18, St. Johann - Salzburg, 73 km
An der Salzach nach Salzburg Von der Pension sind wir in die sehr belebte Innenstadt von St. Johann zur Kirche hochgestrampelt. Bei der Abfahrt zum Radweg hatten wir einen tollen Blick auf das Salzachtal. Bis Bischofshofen radelten wir auf einer landschaftlich schönen Strecke, leider in der Nähe der Bundesstraße. Bischofshofen hat uns enttäuscht, also sind wir schnell weiter gefahren. Danach folgte eine schöne ruhige Strecke mit Blick auf Felsformationen und die Burg Hohenwerfen. Nach einer kurzen Pause in Werfen unterhalb der Burg lagen 8 km neben bzw. auf einer Bundesstraße vor uns. Vor Gölling radelten wir durch eine enge Schlucht mit hohen Felswänden. An deren Ende folgte ein langer anstrengender Anstieg, gefolgt von einer rasanten Abfahrt nach Gölling. Allmählich scheinen die Berge weniger hoch und schroff zu sein. Ab Gölling entfernte sich die Route von der Salzach und hielt noch einige Steigungen parat. Ab Hallein gings dann wieder direkt an der Salzach, meist schnurgerade aus. Salzburg, den Endpunkt des Radweges Via Alpe Adria erreichten wir so ziemlich entspannt am frühen Nachmittag. In Salzburg war die Altstadt auf die andere Flussseite natürlich unser erstes Ziel. Der vor allem von Innen wunderbare Dom war ein Highlight, der Platz vor dem Dom mit dem riesigen Brunnen war auch sehr schön. Nicht zu vergessen die Festung hoch über der Stadt. Auf dem Weg zum Hotel haben wir uns den kleinen aber schönen Schlosspark von Hellbrunn angesehen. Von dort hat man noch einmal einen tollen auf die Festung.
Tag 19, Salzburg - Bad Endorf, 80 km
Auf zum Chiemsee Heute ging es nach Westen, denn wir wollten über den Chiemsee zum Inn gelangen. Kurz nach dem Start die erste Panne der Tour entfernt an meinem Rad. Also Schlauch gewechselt und zum nächsten Radladen zum Nachpumpen gefahren. Dann haben wir uns durch den morgendlichen Verkehr in Salzburg gekämpft, kurz nach dem Stadtrand wurde es viel ruhiger und über die Salzach erreichten wir wieder Deutschland. Hinter Ainring begann das fürs Berchtesgadener Land typische auf und ab, bei starkem Gegenwind war das ziemlich anstrengend . Nach der Mittagspause in Teisendorf hatte der Wind etwas nachgelassen, was blieb, war das stetige auf und ab auf kleinen meist wenig befahrenen Landstraßen. Beim kurzen Stopp in Traunsteins netter Innenstadt gab es ein Eis und auf dem Weg zum Chiemsee verloren wir stetig Höhenmeter, den es ging tendenziell bergab. Der Chiemsee zeigte sich leider nicht in voller Pracht, es war bewölkt und die Berge leider kaum zu sehen. In Seebruck zog ein Gewitter über uns hinweg. Die letzten 16 km zum Ziel waren streckenmäßig sehr durchwachsen. Zuerst ein super Radweg neben der Straße, später Feldwege und schließlich Waldwege, die Mountainbiker erfreut hätten. Pünktlich bei der Ankunft am REWE in Bad Endorf begann es zu regnen, der Endspurt zum Hotel war dann eine nasse Angelegenheit.
Tag 20, Bad Endorf - Mühldorf, 85 km
am Inn - Fluss oder doch Kanal? Aufgrund der Wetterprognose haben wir Rosenheim ausgelassen und sind direkt zum Inn gefahren. Erstaunlicher Weise fanden wir eine steigungsarme Strecke bis zum Innradweg bei Vogtareuth. Dafür begrüßte uns der Fernradweg mit einer knackigen 14 %igen Steigung! Auch danach gings hoch und runter und erst in Wasserburg bekamen wir den Inn zu sehen - flussnahe Streckenführung Fehlanzeige. Beim Überqueren der Innbrücke zeigt Wasserburg seine schöne Silhouette mit Schloss und dem Stadttor. Die Innenstadt schaut recht nett aus, definitiv aber mit zu viel Autoverkehr. Nach der Mittagspause mit Pasta ging's bei leichtem Regen weiter. Noch in Wasserburg war erst mal ein steiler Anstieg zu bewältigen, es sollte nicht der letzte sein. An der Route fernab des Inn änderte sich wenig: Im Abschnitt Rosenheim - Mühldorf ist den Verantwortlichen zum Innradweg wohl nur Folgendes eingefallen: Streckenführung weit weg vom Fluss mit vielen Steigungen oder in Flussnähe auf lockerem Kies, der bei Regen total aufweicht. Auf den 60 km zwischen Vogtareuth und Mühldorf haben wir den Inn ganze 3 oder 4 mal zu Gesicht bekommen! Mit Flussradweg hat das nicht viel zu tun. Die Strecke von Wasserburg bis Mühldorf sind wir im Dauerregen geradelt, phasenweise hat es auch mal so richtig geschüttet. Mühldorf anschauen ist dadurch leider buchstäblich ins Wasser gefallen.
Tag 21, Mühldorf - Obernberg, 87 km
ein weiterer Tag am Inn Nach einem netten Gespräch am Hotel mit 3 Radfahrern, die wir schon am Vortag im Innradweg getroffen hatten ging‘s los nach Altötting. Der Wallfahrtsort hat nicht zu viel versprochen. Die Basilika St. Anna war innen wunderschön. Der Platz mit der Pfarrkirche und Blick auf weitere Kirchen bot tolle Fotomotive. Von Altötting ging es dann zum Radeln endlich mal direkt an den Inn. Auf schöner Strecke radelten wir am extrem begradigten Inn bis Marktl. Nach der Mittagspause im Geburtsort von Papst Benedikt mit Sauerbraten und Pfifferlingen kehrten wir zurück zum Inn und fuhren meist direkt am Fluss bis Braunau. Bei der Kaffeepause sahen wir uns im Zentrum um und waren etwas enttäuscht. Ab Braunau haben wir uns für die österreichische Seite entschieden. Auf kleinen, verkehrsarmen Landstraßen radelten wir bis Kirchdorf. Hier wählten wir den Radweg direkt am Fluss und legten einen kurzen Stopp am Naturreservat Unterer Inn ein. Leider konnten wir vom Beobachtungspunkt nur wenige Wasservögel entdecken. Wenig später erkannten wir den Grund: Gänse und Reiher waren auf den umliegenden Wiesen auf Futtersuche. Pünktlich bei der Ankunft am Ziel in Obernberg begann es zu regnen. Also wieder eine Unterkunft gesucht, zum Glück nur 500 m vom Supermarkt, an dem wir standen.
Tag 22, Obernberg - Vilshofen, 68 km
vom Inn zur Donau Nach dem Start haben wir uns noch den schicken Marktplatz von Obernberg angesehen und sind dann über die Innbrücke nach Bad Füssing geradelt. In der Kurstadt voller Senioren haben wir fix ein Paket mit "Überflüssigem" nach Hause geschickt. Dann ging‘s zum Inn um auf dem Deich auf endlos erscheinenden Geraden weiter zu fahren. Unter der Autobahnbrücke der A3 haben wir kurz vorm Regen Schutz gesucht und sind dann bei Neuhaus am Inn auf die österreichische Seite gewechselt. Von der Brücke hat man einen schönen Blick auf das Schloss. Die Innenstadt haben wir ausgelassen, den die Verkehrsführung für Radfahrer war unmöglich. Weiter ging's meist direkt am Fluss. Bei Vornbach bot sich ein toller Blick auf Kloster Vornbach. Ein nettes Paar aus Schweiz interessierte sich für unsere Tour und so hatten wir eine nette Unterhaltung mit den beiden Radfahrern. Zwischen einer Bahnlinie und dem Inn radelten wir auf einem gut ausgebauten Radweg nach Passau. Nach der Mittagspause in einem guten Vietnamesischen Restaurant erkundeten wir bei Nieselregen die Altstadt. Das wir etwas enttäuscht waren, lag sicher auch am schlechten Wetter. Der Zusammenfluss von Donau und Inn wirkte so nur halb so schön. Der Dom war innen leider zum Teil Baustelle, trotzdem ein beeindruckendes Gotteshaus. Im stärker werdenden Regen konnten wir den Bummel durch die Gassen der Altstadt nur bedingt genießen, vielleicht ja beim nächsten Mal. Bei leichtem Regen war ab Passau der Donauradweg unser Begleiter. Hinaus aus der Stadt radelten wir für ein paar Kilometer an einer stark befahrenen Bundesstraße, später auf ruhigem Weg direkt an der Donau bis zu unserem Ziel Vilshofen.
Tag 23, Vilshofen - Straubing, 75 km
Genußradeln an der Donau Beim Start im gemütlichen Vilshofen war der Himmel noch bedeckt. Über die Donaubrücke ging es zurück zum Donauradweg. Wenige Kilometer weiter kam nach 3 Tagen endlich mal wieder die Sonne heraus. Auf der sehr entspannt zu fahrenden Strecke nach Deggendorf, die überwiegend direkt am Donauufer verlief, hatten wir vom Deich immer wieder phantastische Ausblicke auf den breiten Strom und die Flussaue. Im Norden dagegen, waren die Berge des Bayrischen Waldes immer präsent. In Deggendorf gab es Verpflegung beim Kochlöffel, im Prinzip ein McDoof Kopie, so hat es auch geschmeckt. Nach einer Runde durch die schöne Innenstadt radelten wir zurück zum Donauradweg. Dessen Qualität wurde deutlich schlechter: auf grobem Splitt fährt es sich eben nicht so gut. Die Donau und die Landschaft waren aber immer noch wunderbar. Später ab Mariaposching mal wieder einer der bei Radfahrern so beliebten Umleitungen. Dank Navi konnten war unser Umweg deutlich kürzer und ruhiger als der ausgeschilderte. Nach einer Pause am Donauufer bei Pfelling radelten wir bis Bogen. In der Stadtmitte war richtig viel Trubel , alles, was Räder hat, war unterwegs. Auch an der Eisdiele in war ein Riesenandrang, aber wir hatten ja Zeit. Auf dem Weg zum Campingplatz in Straubing kamen wir an einer Milchtankstelle vorbei. Welch Glück, es war Sonntag und wir hatten keine Milch mehr. Schon gegen 4 kamen wir auf dem kleinen Campingplatz in Straubing an. So war nach dem Zeltaufbau noch Zeit zum Kettenölen und für die Bremsenreparatur an Steffis Rad.
Tag 24, Straubing - Pielenhofen, 70 km
von Donau zum Fünf-Flüsse- Radweg Schon 05:15 sind wir aufgestanden. So früh sind wir auf dieser noch nie Tour unterwegs gewesen: 07:15 Uhr ging‘s am Donau Radweg weiter nach Regensburg. Bei angenehm kühlen Temperaturen radelten wir mal auf mal neben dem Deich. Erste Pause an einem kleinen romantischen Teich bei Oberachdorf. Schon kurz nach 11 erreichten wir die Altstadt von Regensburg. Natürlich sind wir im Dom gewesen. Außerdem haben wir die wunderschöne Alte Kapelle und das Kloster St. Emerang besichtigt. Die Deckengemälde in beiden Sakralbauten sind wunderschön und beeindruckend. Auch über die Steinerne Brücke sind wir gelaufen, um die schöne Regensburger Altstadt von der anderen Flussseite zu sehen. Nach dem Einkauf sind wir zur Naabmündung geradelt. Hier begann der Teil unserer Tour, der auf dem 5-Flüsse-Radweg entlang führt. Der Abschnitt entlang der Naab ist landschaftlich sehr schön und ruhig. Schon 16:00 Uhr erreichten wir unser Ziel in Pielenhofen. Der Campingplatz liegt direkt am Fluss, die stark befahrene Straße auf der anderen Flussseite empfanden wir als deutlich zu laut, um sich zu erholen.
Tag 25, Pielenhofen - Etzelwang, 83 km
am Fünf-Flüsse-Radweg durch Unterfranken Beim Start am Morgen war es noch angenehm kühl und wir radelten im landschaftlich wunderschönen Naabtal, oft den Fluss direkt neben uns. Bald taucht die Ruine der Burg Kallmünz hoch über dem gleichnamigen Ort auf. Das malerische Kallmünz liegt an der Mündung der Vils in die Naab und ist einen Stopp wert. Die Vils ist der 2. Fluss des 5-Flüsse- Radweg, dem wir folgten. Später radelten wir sehr lange auf einer ehemaligen Bahntrasse - super Radweg - bis Amberg. Die historische Altstadt hat uns richtig gut gefallen, Mittagspause mit Pasta beim Italiener im schattigen Biergarten. Ab Amberg wurde es bergiger und die Strecke verlief bis Sulzbach‐Rosenberg an viel befahrenen Straßen. In der netten Kleinstadt gönnten wir uns als Motivation noch ein Eis, denn auf den letzten 15 km bis Etzelwang wurde es noch einmal richtig anstrengend, die bergige Strecke verlief dafür auf ruhigen Landstraßen oder Radwegen. Ab Neukirchen wurde es dann richtig ländlich, entlang des Etzelbachs führte ein sehr schöner Radweg durch den Wald bis zum Ziel. Der kleine gemütliche Campingplatz am Ortsrand liegt schön ruhig. Nur wenn ein Zug auf der Bahnstrecke oberhalb des Platzes vorbei fährt, wird es mal kurz lauter, zum Glück ist die Bahnlinie nur eine Nebenstrecke.
Tag 26, Etzelwang - Dechsendorf, 89 km
auf zur Frankenmetropole Bei saukalten 7 ° C gab es Frühstück, die Kälte hat uns beim Zeltabbau und packen angetrieben. Nach dem Start ging's im schönen Tal des Etzelbachs auf super ausgebauten Radwegen hinunter bis zur Pegnitz. In Hersbruck haben wir einen kurzer Abstecher durch den Ortskern gemacht, war ganz nett, mehr nicht. Auf sehr ruhigen und top ausgebauten Radwegen radelten wir bis Lauf, die Stadt mit dem wunderschönen Marktplatz an der Pegnitz. Von Lauf bis nach Nürnberg war der 5-Flüsse-Radweg genauso klasse wie auf den vorangegangenen Kilometern. Nach Nürnberg hinein radelt man für einige Kilometer vollkommen entspannt durch einen Park direkt an der Pegnitz. Angekommen in der Frankenmetropole erst einmal Mittagspause beim Italiener unweit der Kaiserburg. Letztere wurde gerade saniert, so gab es kaum gute Fotomotive. Der Besuch der Kirche St. Sebald zeigte uns eine schlichte dreischiffige Hallenkirche, schlicht aber oder gerade deswegen sehr schön. Und natürlich lag der Schöne Brunnen am Hauptmarkt auf unserer Strecke. Aus Nürnberg heraus ließ es sich genauso angenehm radeln, wie hinein: immer im Grünen an der Pegnitz entlang. Kurze Zeit später erreichen wir Fürth, dessen historische Altstadt ebenfalls sehenswert ist. Ein paar Kilometer weiter war der Main-Donau-Kanal für kurze Zeit unser Begleiter. Erlangen haben wir ausgelassen, so viel Sehenswertes hatten wir vor Jahren nicht entdecken können. Für die Strecke vom Supermarkt in Alterlangen bis zum Campingplatz in Dechsendorf hat mein Garmin eine sehr schöne Strecke durch den Wald gefunden, einzig der Main-Donau-Kanal war noch zu überqueren. Der Campingplatz war offiziell nur für Campingmobile und hatte nur 10 Stellplätze für Zelte, zum Glück waren noch welche frei. Der Campingplatz liegt sehr ruhig im Wald direkt am Ufer des Bischofsweihers. Neben uns campten zwei anderen Reiseradler, entsprechend interessant war die Unterhaltung mit beiden.
Tag 27, Dechsendorf - Seßlach, 92 km
nach Norden ins Coburger Land Nach einer ruhigen Nacht sind wir von Dechsendorf zurück zum Main-Donau-Kanal gefahren und diesem bis Bamberg gefolgt. Der Radweg am Kanal war bis auf wenige Ausnahmen asphaltiert und war entgegen unseren Befürchtungen auch nicht langweilig. In die schöne Innenstadt von Forchheim haben wir einen Abstecher über den Kanal gemacht. Kurz vor Bamberg wechselt der Radweg zur Regnitz, die uns ins Zentrum von Bamberg brachte. Die Stadt kannten wir von unseren Radreisen der vergangenen Jahre schon recht gut. Trotzdem haben wir uns die sehenswerte Altstadt noch einmal angesehen. Nach der Mittagspause beim Asiaten ging es weiter nach Norden. Die Radroute in Richtung Coburg verläuft allmählich bergauf, meist auf gut ausgebauten Radwegen parallel zur Bundesstraße 4. Teilweise radelten wir auch auf kleinen Landstraßen durch die schöne unterfränkische Landschaft. So sind wir recht entspannt in Seßlach angekommen. Eigentlich hatten wir geplant, auf dem Campingplatz bei Seßlach zu zelten. Nachdem wir die winzige unattraktive Zeltwiese in Hanglage gesehen hatten, haben wir uns für ein Hotel entschieden.
Tag 28, Seßlach - Suhl, 95 km
heute geht‘s nach Thüringen Von Seßlach ging`s auf gut ausgebauten Radwegen durch das Tal der Rodach, sehr ruhig und landschaftlich schön. Wir wollten heute das Werratal erreichen, auf dem Weg dorthin wurde es deutlich bergiger. Der Ort Ummerstadt hat uns mit seinen vielen schönen Fachwerkhäusern überrascht. Einige Kilometer weiter erreichten wir die ehemalige innerdeutsche Grenze. Nach einem Stopp an der Gedenkstätte Billmuthshausen - hier stand bis 1978 das gleichnamige Dorf, es musste den Grenzanlagen weichen - radelten wir über Bad Rodach nach Heldritt. Nach der Pause in dem kleinen Dorf wartete der einzige längere Anstieg vor der Werra auf uns. Lohn der Mühe: ein sehr schöner Ausblick auf das Werratal bei der Abfahrt hinunter nach Veilsdorf. Nach der Mittagspause in Hildburghausen folgten wir dem hoch und runter mit teilweise starken Steigungen auf dem Werraradweg. Zum Kloster Veßra war eine Rampe mit 10 % zu überwinden. Insgesamt ist dieser Abschnitt des landschaftlich sehr schönen Werratal-Radweges ziemlich steigungsreich. In Einhausen verließen wir die Werra und radelten auf dem Haseltalradweg bis nach Suhl. Kräftiger Rückenwind schob uns an, klasse bei dem stetigen leichten bergauf. Auch der nur ca. 25 km lange Haseltalradweg ist landschaftlich schön und überwiegend gut ausgebaut.
Tag 29, Suhl - Bad Berka, 82 km
über den Rennsteig Auf der letzten Etappe wurde es noch einmal ernst: auf dem Weg nach Hause lag der Rennsteig, der Kammweg des Thüringer Waldes vor uns. Das bedeutete auf den ersten 13 km 550 Höhenmeter bis zur Schmücke - vom Niveau sogar noch über dem Fernpass - krass. Nach dem sehr guten Frühstück im Hotel Michel im Zentrum ging's also los zur Bezwingung des Rennsteigs. Bis zur Stadtgrenze war das kein Problem, im Wald anfangs auch. Irgendwann wurde es steiler- bis zu 12 % und dann folgte ein Stück Forstweg mit losem Schotter, da war dann ausnahmsweise mal Schieben angesagt. Die "Rest"strecke bis zur Schmücke auf 932 m war dann eher entspannt zu fahren. Ab und an gab der Wald auch einmal Blicke in die Ferne frei. Die 9 km lange rasante Abfahrt auf dem geschotterten Forstweg bis zum Campingplatz Meyersgrund ist mit Reiserädern ziemlich anstrengend. Hier traf unsere Route auf den Ilmtal-Radweg, der uns bis in unsere Heimatstadt Bad Berka bringen sollte. Bis Ilmenau rollten wir entspannt immer leicht bergab. Die letzten 50 km nach der Mittagspause in der Universitätsstadt fanden unsere Räder fast von allein. Der Ilmtal-Radweg gehört eben zu unseren Hausstrecken.
Fazit:
Diese Tour war physisch sicher die anstrengendste Radreise, die wir bisher unternommen haben. Aber sie war auch die schönste. Mit dem Fahrrad die Alpen zu überqueren war eine einmalige Erfahrung. Ob wir die Bergpanoramen in der Ferne sahen oder durch enge Täler mit hohen Felswänden radelten, es war immer schön und beeindruckend. Die zu überwindenden Pässe waren teilweise sehr anstrengend, der Fernpass vor allem durch die schlechte Oberfläche, aber machbar allemal. Das Gefühl, in diesen 4 Wochen 2 Alpenüberquerungen geschafft zu haben, war schon klasse. Auf der einen Seite konnten wir das selbst kaum glauben, andererseits waren wir schon ein bisschen stolz darauf. Im Übrigen kommt nach bergauf kommt ja irgendwann auch wieder bergab ;-). Und bergab ging es nach dem Rechenpass sehr lange. Die Strecke ab Nauders bis an den Gardasee war aufgrund des Profils deutlich einfacher zu fahren und das allmählich mediterraner werdende Klima hat die Strapazen in den Bergen schnell vergessen allen. Und Italien hat uns total begeistert. Vor allem natürlich Städte wie Verona ,Vicenza oder Udine mit ihren wunderschönen, historischen aber auch sehr authentischen Altstädten haben uns sehr gut gefallen. Auch die vielen Dörfer und kleinen Städte entlang der Strecke mit der für die Region so typischen Architektur waren immer wieder einen Stopp wert. Nicht zu vergessen: die mediterane Landschaft - einfach nur schön! Ein Highlight war sicher Vendig. Dies war unser erster Besuch in der Stadt in der Lagune, entsprechend beeindruckt waren wir. Und wir hatten sicher Glück: auf Grund der Corona-Pandemie sind extrem wenig Touristen da gewesen. Der Rückweg auf dem Alpe-Adria-Radweg durch die Alpen in Österreich war landschaftlich ebenso schön wir der Hinweg auf dem Via-Claudia-Augusta-Radweg. Bis auf den Tag, an dem es durch die Tauernschleuse ging, auch weiniger anstrengend. Und es war unterwegs auch immer schön, sich auf das nächste „Highlight“ freuen zu können, wie z.B. Salzburg. Zurück in Deutschland hat der Inn uns etwas enttäuscht, der Fluss hat wohl eher etwas von einen Kanal und man fährt oft kilometerlang auf dem Deich geradeaus. Viel schöner war der Abschnitt an der Donau mit Regensburg als krönendem Abschluss. Der anschließende 5-Flüsse-Radweg gehört für uns zu den landschaftlich schönsten Fernradwegen Deutschlands, der aber nicht nur Natur zu bieten hat, denn u.a. geht es neben Nürnberg und Bamberg durch etliche sehenswerte unterfränkische Städte. Ganz zum Schluss lag den noch der Thüringer Wald auf unserer Route. Aber nach den Alpen war der Rennsteig ja kein Problem mehr ;-)
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Radreise über die Alpen nach Italien

Tag 15, Venzone - Tarvisio, 87 km
Zurück in den Alpen Nach dem Start in Venzone haben wir uns die gut erhaltene Altstadt angesehen, sie ist ein Kleinod und fast komplett von einer Stadtmauer umgeben. Weiter gings auf dem Alpe Adria Radweg, der für ca. 60 km fast immer auf einer ehemaligen Bahntrasse verläuft. Ab Carnia sind wir auf der früheren Route der Alpe Adria gefahren, die wegen Felsstürzen eigentlich gesperrt war. Am Ende der ca. 6 km langen Strecke mussten wir zwei Tunnel durchfahren. Der zweite Tunnel war am Ende abgesperrt, zum Glück sind Italiener nicht so sorgfältig und wir konnten die Gitter beiseite biegen. In Moggieodinese erreichten wir wieder die Bahntrasse und rollten auf diesem super ausgebautem Fernradweg weiter bis Resuitta. Während der ersten Pause am ehemaligen Bahnhof, es begann zu regnen. Auf der sehr gut zu fahrenden Bahntrasse, die fast permanent mit 1 -2 Prozent ansteigt, ging es in Richtung Tarvisio. Durch unzählige Tunnel und über viele Brücken kämpften wir uns im Dauerregen voran. Eine kurze Regenpause nutzten wir für den nächsten Stopp. Zwischenzeitlich zogen Gewitter und Starkregen über uns. Die vielen Tunnel boten dabei guten Schutz. Ziemlich nass und abgekämpft erreichten wir endlich Tarvisio.
Tag 16, Tarvisio - Spittal, 83 km
Zurück in Österreich Nach gutem Frühstück gings bei Sonnenschein weiter auf dem Alpe Adria Radweg in Richtung Villach. Stetig bergab, anfangs gespickt mit ein paar knackigen Steigungen. Nach 10 km passierten wir die Grenze zu Österreich. Zuerst folgte der Radweg einer Bundesstraße, gut ausgebaut aber laut. Bei Neuhaus bogen wir auf den Gailradweg entlang der Gail ab. Der Weg war sehr schön zu fahren, in Villach stießen wir auf die Drau, die uns bis Spittal begleiten sollte. Nach der Mittagspause in der schmucken Fußgängerzone von Villach folgten wir ab jetzt der Drau. Anfangs noch mit Verkehrslärm und wenig Sicht auf den Fluss, später wurde es an den großen Schleifen der Drau richtig schön. Direkt am Wasser radelten wir teilweise auf Asphalt und zur Abwechslung mal mir Rückenwind. Die 40 km bis Spittal vergingen wie im Flug. Die Stadt erlebten wir ziemlich verschlafen und nach einem Eisbecher fuhren wir quer durch Stadt zum kleinen Campingplatz an der Drau.
Tag 17, Spittal - St. Johann, 104 km
Hinauf zu Tauernschleuse Nach dem Frühstück starten wir durch Spittal zurück zum Drauradweg. Dieser verläuft bis Obervellbach parallel zur B100, mal direkt daneben, mal weiter entfernt. Allmählich kamen die Berge näher. Pause hinter Mühldorf, hier waren richtig viele Radfahrer unterwegs. Entlang der Möll radelten wir auf einem deutlich welligerem Profil. Giftige Steigungen mit bis zu 20 % folgten rasanten Abfahrten. Der Grund: die Vermeidung der Bundesstraße. Zur Mittagspause in Obergratschach gab es leckere österreichische Gerichte mit Blick auf die Burg Oberfalkenstein. Ab Obervellbach folgte der schwierigste Anstieg der Tour: 500 Höhenmeter bergauf auf 6 km größtenteils mit 9 - 11 % Steigung. Das war eine echte Herausforderung. In Mallnitz ging es mit dem Autozug durch die Tauernschleuse auf die andere Seite des Berges nach Backstein. Hier folgte vom Bahnhof eine steile Abfahrt hinunter nach Bad Gastein. Der Kurort mit vielen Hotels und Kurkliniken ist förmlich in das Tal hinein gemeißelt. Die beiden Wasserfälle der Gasteiner Aa, die mitten durch den Ort fließt, waren wirklich beeindruckend, genauso wie der phantastischer Blick ins Gasteiner Tal. Auch in und nach dem Kurort führte die Route steil bergab. Der schöner Radweg an der Aa führte uns nach Bad Hofgastein, dem nächsten Kurort im Gasteiner Tal. In diesem verlief unser Radweg durch eine wunderbare Landschaft mit grün bedeckten Bergen mal direkt an der Bundesstraße und mal in Bögen über kleine Dörfer, die fast immer mit heftigen Steigungen verbunden waren. Dorfgastein wirkte malerisch, passend zur Landschaft. Danach waren zwei Tunnel zu durchqueren, erst ein relativ kurzer und dann der 1,7 km lange Klammtunnel. Der extreme Verkehrslärm war eine echte Herausforderung. Vor Schwarzach hieß es noch einmal alles geben, Steigung folgte auf Steigung, keine unter 10 %. Am Ausgleichsbecken oberhalb von Schwarzenau war dann endlich Schluss mit dem Klettern. Die Aussicht war phänomenal, im Hintergrund tauchten die Gipfel des Tennengebirges auf. Eine steile lange Abfahrt führte hinunter zur Salzach. Nach 92 km erreichten wir 19:30 unser Ziel in St. Johann im Pongau.
Tag 18, St. Johann - Salzburg, 73 km
An der Salzach nach Salzburg Von der Pension sind wir in die sehr belebte Innenstadt von St. Johann zur Kirche hochgestrampelt. Bei der Abfahrt zum Radweg hatten wir einen tollen Blick auf das Salzachtal. Bis Bischofshofen radelten wir auf einer landschaftlich schönen Strecke, leider in der Nähe der Bundesstraße. Bischofshofen hat uns enttäuscht, also sind wir schnell weiter gefahren. Danach folgte eine schöne ruhige Strecke mit Blick auf Felsformationen und die Burg Hohenwerfen. Nach einer kurzen Pause in Werfen unterhalb der Burg lagen 8 km neben bzw. auf einer Bundesstraße vor uns. Vor Gölling radelten wir durch eine enge Schlucht mit hohen Felswänden. An deren Ende folgte ein langer anstrengender Anstieg, gefolgt von einer rasanten Abfahrt nach Gölling. Allmählich scheinen die Berge weniger hoch und schroff zu sein. Ab Gölling entfernte sich die Route von der Salzach und hielt noch einige Steigungen parat. Ab Hallein gings dann wieder direkt an der Salzach, meist schnurgerade aus. Salzburg, den Endpunkt des Radweges Via Alpe Adria erreichten wir so ziemlich entspannt am frühen Nachmittag. In Salzburg war die Altstadt auf die andere Flussseite natürlich unser erstes Ziel. Der vor allem von Innen wunderbare Dom war ein Highlight, der Platz vor dem Dom mit dem riesigen Brunnen war auch sehr schön. Nicht zu vergessen die Festung hoch über der Stadt. Auf dem Weg zum Hotel haben wir uns den kleinen aber schönen Schlosspark von Hellbrunn angesehen. Von dort hat man noch einmal einen tollen auf die Festung.
Tag 19, Salzburg - Bad Endorf, 80 km
Auf zum Chiemsee Heute ging es nach Westen, denn wir wollten über den Chiemsee zum Inn gelangen. Kurz nach dem Start die erste Panne der Tour entfernt an meinem Rad. Also Schlauch gewechselt und zum nächsten Radladen zum Nachpumpen gefahren. Dann haben wir uns durch den morgendlichen Verkehr in Salzburg gekämpft, kurz nach dem Stadtrand wurde es viel ruhiger und über die Salzach erreichten wir wieder Deutschland. Hinter Ainring begann das fürs Berchtesgadener Land typische auf und ab, bei starkem Gegenwind war das ziemlich anstrengend . Nach der Mittagspause in Teisendorf hatte der Wind etwas nachgelassen, was blieb, war das stetige auf und ab auf kleinen meist wenig befahrenen Landstraßen. Beim kurzen Stopp in Traunsteins netter Innenstadt gab es ein Eis und auf dem Weg zum Chiemsee verloren wir stetig Höhenmeter, den es ging tendenziell bergab. Der Chiemsee zeigte sich leider nicht in voller Pracht, es war bewölkt und die Berge leider kaum zu sehen. In Seebruck zog ein Gewitter über uns hinweg. Die letzten 16 km zum Ziel waren streckenmäßig sehr durchwachsen. Zuerst ein super Radweg neben der Straße, später Feldwege und schließlich Waldwege, die Mountainbiker erfreut hätten. Pünktlich bei der Ankunft am REWE in Bad Endorf begann es zu regnen, der Endspurt zum Hotel war dann eine nasse Angelegenheit.
Tag 20, Bad Endorf - Mühldorf, 85 km
am Inn - Fluss oder doch Kanal? Aufgrund der Wetterprognose haben wir Rosenheim ausgelassen und sind direkt zum Inn gefahren. Erstaunlicher Weise fanden wir eine steigungsarme Strecke bis zum Innradweg bei Vogtareuth. Dafür begrüßte uns der Fernradweg mit einer knackigen 14 %igen Steigung! Auch danach gings hoch und runter und erst in Wasserburg bekamen wir den Inn zu sehen - flussnahe Streckenführung Fehlanzeige. Beim Überqueren der Innbrücke zeigt Wasserburg seine schöne Silhouette mit Schloss und dem Stadttor. Die Innenstadt schaut recht nett aus, definitiv aber mit zu viel Autoverkehr. Nach der Mittagspause mit Pasta ging's bei leichtem Regen weiter. Noch in Wasserburg war erst mal ein steiler Anstieg zu bewältigen, es sollte nicht der letzte sein. An der Route fernab des Inn änderte sich wenig: Im Abschnitt Rosenheim - Mühldorf ist den Verantwortlichen zum Innradweg wohl nur Folgendes eingefallen: Streckenführung weit weg vom Fluss mit vielen Steigungen oder in Flussnähe auf lockerem Kies, der bei Regen total aufweicht. Auf den 60 km zwischen Vogtareuth und Mühldorf haben wir den Inn ganze 3 oder 4 mal zu Gesicht bekommen! Mit Flussradweg hat das nicht viel zu tun. Die Strecke von Wasserburg bis Mühldorf sind wir im Dauerregen geradelt, phasenweise hat es auch mal so richtig geschüttet. Mühldorf anschauen ist dadurch leider buchstäblich ins Wasser gefallen.
Tag 21, Mühldorf - Obernberg, 87 km
ein weiterer Tag am Inn Nach einem netten Gespräch am Hotel mit 3 Radfahrern, die wir schon am Vortag im Innradweg getroffen hatten ging‘s los nach Altötting. Der Wallfahrtsort hat nicht zu viel versprochen. Die Basilika St. Anna war innen wunderschön. Der Platz mit der Pfarrkirche und Blick auf weitere Kirchen bot tolle Fotomotive. Von Altötting ging es dann zum Radeln endlich mal direkt an den Inn. Auf schöner Strecke radelten wir am extrem begradigten Inn bis Marktl. Nach der Mittagspause im Geburtsort von Papst Benedikt mit Sauerbraten und Pfifferlingen kehrten wir zurück zum Inn und fuhren meist direkt am Fluss bis Braunau. Bei der Kaffeepause sahen wir uns im Zentrum um und waren etwas enttäuscht. Ab Braunau haben wir uns für die österreichische Seite entschieden. Auf kleinen, verkehrsarmen Landstraßen radelten wir bis Kirchdorf. Hier wählten wir den Radweg direkt am Fluss und legten einen kurzen Stopp am Naturreservat Unterer Inn ein. Leider konnten wir vom Beobachtungspunkt nur wenige Wasservögel entdecken. Wenig später erkannten wir den Grund: Gänse und Reiher waren auf den umliegenden Wiesen auf Futtersuche. Pünktlich bei der Ankunft am Ziel in Obernberg begann es zu regnen. Also wieder eine Unterkunft gesucht, zum Glück nur 500 m vom Supermarkt, an dem wir standen.
Tag 22, Obernberg - Vilshofen, 68 km
vom Inn zur Donau Nach dem Start haben wir uns noch den schicken Marktplatz von Obernberg angesehen und sind dann über die Innbrücke nach Bad Füssing geradelt. In der Kurstadt voller Senioren haben wir fix ein Paket mit "Überflüssigem" nach Hause geschickt. Dann ging‘s zum Inn um auf dem Deich auf endlos erscheinenden Geraden weiter zu fahren. Unter der Autobahnbrücke der A3 haben wir kurz vorm Regen Schutz gesucht und sind dann bei Neuhaus am Inn auf die österreichische Seite gewechselt. Von der Brücke hat man einen schönen Blick auf das Schloss. Die Innenstadt haben wir ausgelassen, den die Verkehrsführung für Radfahrer war unmöglich. Weiter ging's meist direkt am Fluss. Bei Vornbach bot sich ein toller Blick auf Kloster Vornbach. Ein nettes Paar aus Schweiz interessierte sich für unsere Tour und so hatten wir eine nette Unterhaltung mit den beiden Radfahrern. Zwischen einer Bahnlinie und dem Inn radelten wir auf einem gut ausgebauten Radweg nach Passau. Nach der Mittagspause in einem guten Vietnamesischen Restaurant erkundeten wir bei Nieselregen die Altstadt. Das wir etwas enttäuscht waren, lag sicher auch am schlechten Wetter. Der Zusammenfluss von Donau und Inn wirkte so nur halb so schön. Der Dom war innen leider zum Teil Baustelle, trotzdem ein beeindruckendes Gotteshaus. Im stärker werdenden Regen konnten wir den Bummel durch die Gassen der Altstadt nur bedingt genießen, vielleicht ja beim nächsten Mal. Bei leichtem Regen war ab Passau der Donauradweg unser Begleiter. Hinaus aus der Stadt radelten wir für ein paar Kilometer an einer stark befahrenen Bundesstraße, später auf ruhigem Weg direkt an der Donau bis zu unserem Ziel Vilshofen.
Tag 23, Vilshofen - Straubing, 75 km
Genußradeln an der Donau Beim Start im gemütlichen Vilshofen war der Himmel noch bedeckt. Über die Donaubrücke ging es zurück zum Donauradweg. Wenige Kilometer weiter kam nach 3 Tagen endlich mal wieder die Sonne heraus. Auf der sehr entspannt zu fahrenden Strecke nach Deggendorf, die überwiegend direkt am Donauufer verlief, hatten wir vom Deich immer wieder phantastische Ausblicke auf den breiten Strom und die Flussaue. Im Norden dagegen, waren die Berge des Bayrischen Waldes immer präsent. In Deggendorf gab es Verpflegung beim Kochlöffel, im Prinzip ein McDoof Kopie, so hat es auch geschmeckt. Nach einer Runde durch die schöne Innenstadt radelten wir zurück zum Donauradweg. Dessen Qualität wurde deutlich schlechter: auf grobem Splitt fährt es sich eben nicht so gut. Die Donau und die Landschaft waren aber immer noch wunderbar. Später ab Mariaposching mal wieder einer der bei Radfahrern so beliebten Umleitungen. Dank Navi konnten war unser Umweg deutlich kürzer und ruhiger als der ausgeschilderte. Nach einer Pause am Donauufer bei Pfelling radelten wir bis Bogen. In der Stadtmitte war richtig viel Trubel , alles, was Räder hat, war unterwegs. Auch an der Eisdiele in war ein Riesenandrang, aber wir hatten ja Zeit. Auf dem Weg zum Campingplatz in Straubing kamen wir an einer Milchtankstelle vorbei. Welch Glück, es war Sonntag und wir hatten keine Milch mehr. Schon gegen 4 kamen wir auf dem kleinen Campingplatz in Straubing an. So war nach dem Zeltaufbau noch Zeit zum Kettenölen und für die Bremsenreparatur an Steffis Rad.
Tag 24, Straubing - Pielenhofen, 70 km
von Donau zum Fünf-Flüsse-Radweg Schon 05:15 sind wir aufgestanden. So früh sind wir auf dieser noch nie Tour unterwegs gewesen: 07:15 Uhr ging‘s am Donau Radweg weiter nach Regensburg. Bei angenehm kühlen Temperaturen radelten wir mal auf mal neben dem Deich. Erste Pause an einem kleinen romantischen Teich bei Oberachdorf. Schon kurz nach 11 erreichten wir die Altstadt von Regensburg. Natürlich sind wir im Dom gewesen. Außerdem haben wir die wunderschöne Alte Kapelle und das Kloster St. Emerang besichtigt. Die Deckengemälde in beiden Sakralbauten sind wunderschön und beeindruckend. Auch über die Steinerne Brücke sind wir gelaufen, um die schöne Regensburger Altstadt von der anderen Flussseite zu sehen. Nach dem Einkauf sind wir zur Naabmündung geradelt. Hier begann der Teil unserer Tour, der auf dem 5-Flüsse-Radweg entlang führt. Der Abschnitt entlang der Naab ist landschaftlich sehr schön und ruhig. Schon 16:00 Uhr erreichten wir unser Ziel in Pielenhofen. Der Campingplatz liegt direkt am Fluss, die stark befahrene Straße auf der anderen Flussseite empfanden wir als deutlich zu laut, um sich zu erholen.
Tag 25, Pielenhofen - Etzelwang, 83 km
am Fünf-Flüsse-Radweg durch Unterfranken Beim Start am Morgen war es noch angenehm kühl und wir radelten im landschaftlich wunderschönen Naabtal, oft den Fluss direkt neben uns. Bald taucht die Ruine der Burg Kallmünz hoch über dem gleichnamigen Ort auf. Das malerische Kallmünz liegt an der Mündung der Vils in die Naab und ist einen Stopp wert. Die Vils ist der 2. Fluss des 5-Flüsse-Radweg, dem wir folgten. Später radelten wir sehr lange auf einer ehemaligen Bahntrasse - super Radweg - bis Amberg. Die historische Altstadt hat uns richtig gut gefallen, Mittagspause mit Pasta beim Italiener im schattigen Biergarten. Ab Amberg wurde es bergiger und die Strecke verlief bis Sulzbach‐Rosenberg an viel befahrenen Straßen. In der netten Kleinstadt gönnten wir uns als Motivation noch ein Eis, denn auf den letzten 15 km bis Etzelwang wurde es noch einmal richtig anstrengend, die bergige Strecke verlief dafür auf ruhigen Landstraßen oder Radwegen. Ab Neukirchen wurde es dann richtig ländlich, entlang des Etzelbachs führte ein sehr schöner Radweg durch den Wald bis zum Ziel. Der kleine gemütliche Campingplatz am Ortsrand liegt schön ruhig. Nur wenn ein Zug auf der Bahnstrecke oberhalb des Platzes vorbei fährt, wird es mal kurz lauter, zum Glück ist die Bahnlinie nur eine Nebenstrecke.
Tag 26, Etzelwang - Dechsendorf, 89 km
auf zur Frankenmetropole Bei saukalten 7 ° C gab es Frühstück, die Kälte hat uns beim Zeltabbau und packen angetrieben. Nach dem Start ging's im schönen Tal des Etzelbachs auf super ausgebauten Radwegen hinunter bis zur Pegnitz. In Hersbruck haben wir einen kurzer Abstecher durch den Ortskern gemacht, war ganz nett, mehr nicht. Auf sehr ruhigen und top ausgebauten Radwegen radelten wir bis Lauf, die Stadt mit dem wunderschönen Marktplatz an der Pegnitz. Von Lauf bis nach Nürnberg war der 5-Flüsse-Radweg genauso klasse wie auf den vorangegangenen Kilometern. Nach Nürnberg hinein radelt man für einige Kilometer vollkommen entspannt durch einen Park direkt an der Pegnitz. Angekommen in der Frankenmetropole erst einmal Mittagspause beim Italiener unweit der Kaiserburg. Letztere wurde gerade saniert, so gab es kaum gute Fotomotive. Der Besuch der Kirche St. Sebald zeigte uns eine schlichte dreischiffige Hallenkirche, schlicht aber oder gerade deswegen sehr schön. Und natürlich lag der Schöne Brunnen am Hauptmarkt auf unserer Strecke. Aus Nürnberg heraus ließ es sich genauso angenehm radeln, wie hinein: immer im Grünen an der Pegnitz entlang. Kurze Zeit später erreichen wir Fürth, dessen historische Altstadt ebenfalls sehenswert ist. Ein paar Kilometer weiter war der Main-Donau-Kanal für kurze Zeit unser Begleiter. Erlangen haben wir ausgelassen, so viel Sehenswertes hatten wir vor Jahren nicht entdecken können. Für die Strecke vom Supermarkt in Alterlangen bis zum Campingplatz in Dechsendorf hat mein Garmin eine sehr schöne Strecke durch den Wald gefunden, einzig der Main- Donau-Kanal war noch zu überqueren. Der Campingplatz war offiziell nur für Campingmobile und hatte nur 10 Stellplätze für Zelte, zum Glück waren noch welche frei. Der Campingplatz liegt sehr ruhig im Wald direkt am Ufer des Bischofsweihers. Neben uns campten zwei anderen Reiseradler, entsprechend interessant war die Unterhaltung mit beiden.
Tag 27, Dechsendorf - Seßlach, 92 km
nach Norden ins Coburger Land Nach einer ruhigen Nacht sind wir von Dechsendorf zurück zum Main- Donau-Kanal gefahren und diesem bis Bamberg gefolgt. Der Radweg am Kanal war bis auf wenige Ausnahmen asphaltiert und war entgegen unseren Befürchtungen auch nicht langweilig. In die schöne Innenstadt von Forchheim haben wir einen Abstecher über den Kanal gemacht. Kurz vor Bamberg wechselt der Radweg zur Regnitz, die uns ins Zentrum von Bamberg brachte. Die Stadt kannten wir von unseren Radreisen der vergangenen Jahre schon recht gut. Trotzdem haben wir uns die sehenswerte Altstadt noch einmal angesehen. Nach der Mittagspause beim Asiaten ging es weiter nach Norden. Die Radroute in Richtung Coburg verläuft allmählich bergauf, meist auf gut ausgebauten Radwegen parallel zur Bundesstraße 4. Teilweise radelten wir auch auf kleinen Landstraßen durch die schöne unterfränkische Landschaft. So sind wir recht entspannt in Seßlach angekommen. Eigentlich hatten wir geplant, auf dem Campingplatz bei Seßlach zu zelten. Nachdem wir die winzige unattraktive Zeltwiese in Hanglage gesehen hatten, haben wir uns für ein Hotel entschieden.
Tag 28, Seßlach - Suhl, 95 km
heute geht‘s nach Thüringen Von Seßlach ging`s auf gut ausgebauten Radwegen durch das Tal der Rodach, sehr ruhig und landschaftlich schön. Wir wollten heute das Werratal erreichen, auf dem Weg dorthin wurde es deutlich bergiger. Der Ort Ummerstadt hat uns mit seinen vielen schönen Fachwerkhäusern überrascht. Einige Kilometer weiter erreichten wir die ehemalige innerdeutsche Grenze. Nach einem Stopp an der Gedenkstätte Billmuthshausen - hier stand bis 1978 das gleichnamige Dorf, es musste den Grenzanlagen weichen - radelten wir über Bad Rodach nach Heldritt. Nach der Pause in dem kleinen Dorf wartete der einzige längere Anstieg vor der Werra auf uns. Lohn der Mühe: ein sehr schöner Ausblick auf das Werratal bei der Abfahrt hinunter nach Veilsdorf. Nach der Mittagspause in Hildburghausen folgten wir dem hoch und runter mit teilweise starken Steigungen auf dem Werraradweg. Zum Kloster Veßra war eine Rampe mit 10 % zu überwinden. Insgesamt ist dieser Abschnitt des landschaftlich sehr schönen Werratal-Radweges ziemlich steigungsreich. In Einhausen verließen wir die Werra und radelten auf dem Haseltalradweg bis nach Suhl. Kräftiger Rückenwind schob uns an, klasse bei dem stetigen leichten bergauf. Auch der nur ca. 25 km lange Haseltalradweg ist landschaftlich schön und überwiegend gut ausgebaut.
Tag 29, Suhl - Bad Berka, 82 km
über den Rennsteig Auf der letzten Etappe wurde es noch einmal ernst: auf dem Weg nach Hause lag der Rennsteig, der Kammweg des Thüringer Waldes vor uns. Das bedeutete auf den ersten 13 km 550 Höhenmeter bis zur Schmücke - vom Niveau sogar noch über dem Fernpass - krass. Nach dem sehr guten Frühstück im Hotel Michel im Zentrum ging's also los zur Bezwingung des Rennsteigs. Bis zur Stadtgrenze war das kein Problem, im Wald anfangs auch. Irgendwann wurde es steiler- bis zu 12 % und dann folgte ein Stück Forstweg mit losem Schotter, da war dann ausnahmsweise mal Schieben angesagt. Die "Rest"strecke bis zur Schmücke auf 932 m war dann eher entspannt zu fahren. Ab und an gab der Wald auch einmal Blicke in die Ferne frei. Die 9 km lange rasante Abfahrt auf dem geschotterten Forstweg bis zum Campingplatz Meyersgrund ist mit Reiserädern ziemlich anstrengend. Hier traf unsere Route auf den Ilmtal-Radweg, der uns bis in unsere Heimatstadt Bad Berka bringen sollte. Bis Ilmenau rollten wir entspannt immer leicht bergab. Die letzten 50 km nach der Mittagspause in der Universitätsstadt fanden unsere Räder fast von allein. Der Ilmtal-Radweg gehört eben zu unseren Hausstrecken.
Fazit:
Diese Tour war physisch sicher die anstrengendste Radreise, die wir bisher unternommen haben. Aber sie war auch die schönste. Mit dem Fahrrad die Alpen zu überqueren war eine einmalige Erfahrung. Ob wir die Bergpanoramen in der Ferne sahen oder durch enge Täler mit hohen Felswänden radelten, es war immer schön und beeindruckend. Die zu überwindenden Pässe waren teilweise sehr anstrengend, der Fernpass vor allem durch die schlechte Oberfläche, aber machbar allemal. Das Gefühl, in diesen 4 Wochen 2 Alpenüberquerungen geschafft zu haben, war schon klasse. Auf der einen Seite konnten wir das selbst kaum glauben, andererseits waren wir schon ein bisschen stolz darauf. Im Übrigen kommt nach bergauf kommt ja irgendwann auch wieder bergab ;-). Und bergab ging es nach dem Rechenpass sehr lange. Die Strecke ab Nauders bis an den Gardasee war aufgrund des Profils deutlich einfacher zu fahren und das allmählich mediterraner werdende Klima hat die Strapazen in den Bergen schnell vergessen allen. Und Italien hat uns total begeistert. Vor allem natürlich Städte wie Verona ,Vicenza oder Udine mit ihren wunderschönen, historischen aber auch sehr authentischen Altstädten haben uns sehr gut gefallen. Auch die vielen Dörfer und kleinen Städte entlang der Strecke mit der für die Region so typischen Architektur waren immer wieder einen Stopp wert. Nicht zu vergessen: die mediterane Landschaft - einfach nur schön! Ein Highlight war sicher Vendig. Dies war unser erster Besuch in der Stadt in der Lagune, entsprechend beeindruckt waren wir. Und wir hatten sicher Glück: auf Grund der Corona- Pandemie sind extrem wenig Touristen da gewesen. Der Rückweg auf dem Alpe-Adria-Radweg durch die Alpen in Österreich war landschaftlich ebenso schön wir der Hinweg auf dem Via-Claudia-Augusta-Radweg. Bis auf den Tag, an dem es durch die Tauernschleuse ging, auch weiniger anstrengend. Und es war unterwegs auch immer schön, sich auf das nächste „Highlight“ freuen zu können, wie z.B. Salzburg. Zurück in Deutschland hat der Inn uns etwas enttäuscht, der Fluss hat wohl eher etwas von einen Kanal und man fährt oft kilometerlang auf dem Deich geradeaus. Viel schöner war der Abschnitt an der Donau mit Regensburg als krönendem Abschluss. Der anschließende 5-Flüsse-Radweg gehört für uns zu den landschaftlich schönsten Fernradwegen Deutschlands, der aber nicht nur Natur zu bieten hat, denn u.a. geht es neben Nürnberg und Bamberg durch etliche sehenswerte unterfränkische Städte. Ganz zum Schluss lag den noch der Thüringer Wald auf unserer Route. Aber nach den Alpen war der Rennsteig ja kein Problem mehr ;-)
2.400 km in 29 Tagen: Radreise auf der Via Claudia Augusta nach Italien und über die Via Alpe Adria zurück nach Deutschland im Sommer 2020, Teil 2