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Mit der Bahn ging es zum Startpunkt unsere Tour nach Donauwörth, hier endet die Via Claudia Augusta, für uns der Beginn unserer Radreise über die Alpen zur Adria. Über Augsburg folgte der Radweg dem Lech bis Füssen. Ab hier ging es in die Berge, zwischen Biberwier und Nassereith war der Fernpass zu überqueren. Ab Imst folgte die Route dem Inn, über Landeck und Prütz radelten wir nach Pfunds. Wenig später überquerten wir die Grenze zur Schweiz und erreichten nach ca. 8 km den Grenzübergang in Martina, hier verließen wir den Inn und kämpften uns den Reschenpass nach Nauders hinauf. Von dort war es nicht mehr weit bis zur italienischen Grenze und bis zum Reschensee. Von dort radelten wir fast nur noch bergab entlang der Etsch (ital. Adige) und erreichten über Meran, Bozen und Trient den Gardasee. Anschließend ging es weiter in Richtung Osten über Verona, Vicenza und Padua nach Chioggia an der Adriaküste. Mit Rad oder Fähre fuhren wir über Pellestrina und Lido nach Venedig. Entlang der Küste radelten wir bis nach Caorle und von dort weiter nach Aquilea. Weiter ging es auf dem Via Alpe Adria Radweg nach Norden über Palmanova und Udine nach Gemona del Friuli. Auf einer ehemaligen Bahntrasse folgte unsere Route mehreren Flüssen bis Tarvisio. Einige Kilometer weiter überquerten wir wieder die Grenze nach Österreich und erreichten später Villach. Entlang der Drau und Möll ging es über Spittal zum Anstieg zur Tauernschleuse (Autozug) hinter Stappitz. Über Bad Gastein radelten wir entlang der Gasteiner Ache bis zur Salzach. Dieser folgten wir bis Salzburg, über den Chiemsee erreichten wir schließlich wieder den Inn, welcher uns bis Passau begleitete. Auf dem Donauradweg radelten wir bis nach Regensburg und von dort auf dem Fünf-Flüsse-Radweg über Nürnberg bis Bamberg. Über Seßlach und Suhl erreichten wir den Rennsteig und von dort ging es nach Hause in die Nähe von Weimar. Die Tracks könnt ihr hier downloaden:
Tag 1, Donauwörth - Landsberg, 112 km
Auf nach Italien Die starken Gewitter der vergangenen Nacht hatten wir zum Glück im Hotelzimmer erlebt. Die Fahrt am Vorabend vom Bahnhof zum Hotel in Donauwörth mit teils starkem Regen und Gewitter waren noch in guter Erinnerung. Zum Frühstück ging es dann erst einmal steil hinab ins schönen Zentrum von Donauwörth. Danach starteten wir entlang des Lech auf dem Via Claudia Augusta, häufig radelten wir auf Splitt durch die Wälder entlang des Flusses. Gegen Mittag erreichten wir Augsburg. Die Altstadt ist wirklich schön. Zu bestaunen gibt es viel alte oder wieder hergestellte Häuser. Den Augsburger Dom haben wir uns auch von Innen angesehen - lohnt sich. Nach der Mittagspause radelten wir fast immer auf guten Wegen weiter nach Süden, teilweise verläuft der Radweg auch mal weiter weg vom Lech. Bei hochsommerlichen Temperaturen nahmen wir in einem eiskaltem Bach ein Fußbad - herrliche Abkühlung. Am späten Nachmittag erreichten wir Landsberg. Die Stadt ist kleiner aber nicht weniger schön als Augsburg. Der Hauptplatz mit dem wunderschönen Schmalzturm hat uns fasziniert. Außerdem gab es in der dortigen Gelateria einen leckeren Milchshake. Auf dem Weg zum märchenhaften Mutterturm auf die andere Lechseite hat man von der Brücke über den Lech einen tollen Blick auf die Altstadt. Noch einmal durch die Stadtmitte ging es zum Schluss auf Weg zum Campingplatz noch mal richtig bergauf. Der Platz selbst liegt ca. 3 km südlich von Landsberg oberhalb des Lech und ist relativ ruhig.
2.400 km in 29 Tagen: Radreise auf der Via Claudia Augusta nach Italien und über die Via Alpe Adria zurück nach Deutschland im Sommer 2020, Teil I

Radreise über die Alpen nach Italien

Die Etappen
Tag 1
101 km
Tag 16
83 km
Tag 2
75 km
Tag 17
104 km
Tag 3
72 km
Tag 18
73 km
Tag 4
80 km
Tag 19
80 km
Tag 5
94 km
Tag 20
85 km
Tag 6
95 km
Tag 21
87 km
Tag 7
84 km
Tag 22
68 km
Tag 8
63 km
Tag 23
75 km
Tag 9
81 km
Tag 24
70 km
Tag 10
104 km
Tag 25
83 km
Tag 11
43 km
Tag 26
89 km
Tag 12
74 km
Tag 27
92 km
Tag 13
87 km
Tag 28
95 km
Tag 14
101 km
Tag 29
82 km
Tag 15
87 km
Tag 2, Landsberg - Füssen, 75 km
Immer am Lech entlang Nach dem Frühstück bei Sonnenschein ging es mit laut quietschenden Bremsen steil hinunter zum Lech. Die Via Claudia Augusta folgt wie am Vortag dem Lech. Dem Fluss folgend radelten wir durch die wunderbare Allgäuer Landschaft und dabei ging es immer wieder bergauf und bergab. Sehr entspannt fuhren wir durch schöne Dörfer mit noch schöneren Kirchen. Bei Reichling tauchten am Horizont zum ersten Mal die Berge im Dunst auf. Nach viel Asphalt folgten dann auch mal Forst - oder Waldwege. Frische leckere Milch gab es bei einer Pause an einer Milchtankstelle. Ab und zu querten wir den Lech, auf der Lechbrücke bei Epfach steht eine riesige Statue - was für ein Fotomotiv. Eine späte Mittagspause mit Obst gab es an einer Kapelle. Danach erreichten wir die Lech-Staustufe bei Dessau, noch ein klasse Motiv. Von hier ging es hinunter zum Lechsee bei Lechbruck am See - der See mit seinem türkisfarbenen Wasser sah toll aus. Hinter Roßhaupten erreichten wir den Forgensee, dessen Ufer wir bis Füssen folgten. Kurz vor Füssen begann es leicht zu regnen, dementsprechend schlecht war die Sicht über den See auf Neuschwanstein und Hohenschwangau. Während der Kaffeepause in der Innenstadt von Füssen wurde der Regen stärker und die Prognose war schlecht - also ein Hotelzimmer gebucht - war richtige Entscheidung, es regnete die ganze Nacht bis in den Morgen.
Tag 3, Füssen - Imst, 72 km
Der Berg ruft Nach dem Dauerregen in der Nacht war in einen leichten bis mäßigen Regen übergegangen. Nach einem reichhaltigem Frühstück starteten wir in Richtung Süden. Heute sollte es zum ersten Mal zur Sache gehen: der 1215 m hohe Fernpass lag auf unserer Route. Fast ohne es zu bemerken überquerten wir wenig später die Grenze nach Österreich. Trotz stetigem bergauf kamen wir bis Reutte gut voran. Der starke Verkehr staute sich durch die gesamte, eigentlich schöne Stadt - fürchterlich. Hinter Reutte wartete die erste Schiebestrecke der Tour, mind. 16 % Steigung auf Schotter - unfahrbar! Danach fuhren wir unter der Hängebrücke „highline179“ bei Klause hindurch. Diese spannt sich in schwindelerregenden 114 m zwischen der Burgruine Ehrenberg und dem Fort Claudia über das Tal. Immer wieder begann es leicht zu regnen, zum Glück aber nicht so schlimm wie die Vorhersage. Bei der ersten Pause hatten wir eine super Aussicht auf Heiterwang und die Berge. In Bichelwang erwartete uns ein toller Blick auf Tal und Berge. Hinter Biberwier begann der Anstieg zum Fernpass - einer von zwei Pässen auf der Via Claudia Augusta. Anfangs noch auf super Asphalt, danach auf steilen, oft von grobem Schotter bedeckten Forstwegen. Extrem anstrengend! Die Steigung war mit 5 - 7 % meist okay, das Problem war, im losen Schotter vorwärts zu kommen und auf den Weg zu bleiben. Zusammen mit einem Paar, die ebenfalls gerade den Fernpass bezwungen hatten, legten wir in der Raststätte auf der Fernpasshöhe eine verdiente Pause ein. Hinunter vom Fernpass war nicht weniger schwierig: die Forstwege waren nicht ganz so übel, dafür noch steiler als am Anstieg! Abschnittsweise war der Weg eher ein Singletrail mit vielen Wurzeln und schwierigen Stellen. Unserer Meinung nach ist der Fernpass in diesem Zustand für Reiseradler mit Gepäck eher ungeeignet. Dann kam die Sonne kam heraus und auf dem Weg nach unten fuhren wir durch das kleine Schloss Fernstein - tolles Motiv vor den Bergen! Später ging es auf kleinen Landstraßen und Forstwegen fast immer leicht bergab bis zum Ziel in lmst. Die Aussichten in die Täler und auf die Bergmassive wurden immer phantastischer. Auf dem Weg zur Pension in Imst warteten dann noch einmal einige Höhenmeter. 19:15 Uhr waren wir am Ziel, wir hatten nicht erwartet, so lange zu fahren. Zum Abendessen dann noch mal hinunter ins Dort zum Italiener und danach fielen wir ziemlich k.o. ins Bett.
Tag 4, Imst - Nauders, 80 km
Auf zum Reschenpass Nach dem Fernpass am Vortag war heute der nächste Pass auf der Via Claudia Augusta zu bezwingen: der Reschenpass. Von der schönen Pension starteten wir erst einmal immer bergab durch Imst zum Inn. Es folgte eine sehr entspannt Fahrt am Fluss in Richtung Süden. Im weiten Inn-Tal hatte wir immer wieder klasse Bergpanoramen vor uns. Einziger Wermutstropen: neben dem Inn waren Autobahn, Bundesstraße unser stetiger Begleiter. Ab und an waren kurze, kräftige Steigungen zu bewältigen. Auf dem Weg nach Süden begegnete uns das Paar vom Fernpass vom Vortag wieder, kein Wunder, hatten wir doch das gleiche Ziel. Frühe Mittagspause in Landeck mit Pasta, der Ort selbst war nicht so schön, liegt aber wunderschön in mitten der Berg am tosenden Inn. Nach dem Fotostopp am Schloss Landeck folgten wir weiter mit dem auf und ab entlang des enger werdenden Inntals. Dabei begleitete uns eine atemberaubende Landschaft wohin man auch sah. Nach einer kurze Pause in Prutz radelten wir relativ steigungsarm entlang des Inn bis Tösens. Hinter Tösens sind vom Radweg auf die fast leere Straße gewechselt, für wenige Kilometer bis Martina sind wir durch die Schweiz geradelt, wir kamen gut voran. In Martina noch einmal eine kurze Verschnaufpause da lag er vor uns: der Reschenpass! Auf uns warteten 450 Höhenmeter auf ca. 7 km. Nach den ersten beiden Kehren habe ich von Stefanie das Zelt übernommen und bei jeder 3. Kehre auf sie gewartet. Nach ca. 1h 10 Minuten hatten wir die 11 Kehren hinter uns und die Norbertshöhe bei 1504 m erreicht. Das war natürlich eine ganz schöne Schinderei, hat aber auch Spaß gemacht . Nach einer kurzen Pause auf der Höhe ging es steil hinunter nach Nauders. Der Check der Google Bewertungen des Campingplatzes überzeugte uns davon, ein Hotelzimmer zu buchen, der Platz war einfach zu laut. Das Zimmer im Hotel Kristall war klasse, mit Balkon und Blick auf die Berge.
Tag 5, Nauders - Meran, 94 km
Auf zum Reschensee Bei strahlendem Sonnenschein ging es von Nauders erst einmal überwiegend bergauf bis zum Reschensee. Kurz nach dem Überqueren der Grenze zu Italien tauchte der See in leuchtendem türkis inmitten der Berge vor uns auf. Der See und besonders der versunkene Kirchturm sind ein phantastisches Motiv und sicher zigtausend-fach abgelichtet. Für uns war die Fahrt am Ufer des Reschensee einer der schönsten Abschnitte der Via Claudia Augusta. Ab St. Valentin folgte eine kilometerlange fantastische Abfahrt auf Asphalt hinunter nach Malles. Im Ort kann man eben einem alten Ortskern ein schönes Schloss und eine trutzige Burgruine bestaunen. Unter immer weiter bergab entlang der Etsch tauchte Glurns mit seinen riesigen mittelalterlichen Stadtmauern auf. Glurns ist eine der kleinsten Städte in den Alpen, die Altstadt mit den 3 Tortürmen und Wehrgängen ist wirklich schick. Während der Mittagspause mit der schlechtesten Currywurst aller Zeiten zog ein Gewitter auf, welches wir in den Wehrgängen abwarteten. Mittlerweile war es bereits 13:00 Uhr und vor uns lagen noch 62 km! Nach dem Regen radelten wir weiter auf dem super ausgebauten Radweg entlang der Etsch, bei Laas mal ein paar Kilometer auf Schotter aber fast immer bergab. Nach der Kaffeepause im schönen Ortskern von Schlanders folgte die Route immer dem Fluss auf einem Radweg fast wie eine Autobahn. Bei Kastelbell hat man einen tollen Blick auf das gleichnamige Kastell. Oberhalb von Meran angekommen bietet sich ein toller Blick auf das Tal und die Stadt. Ein phantastischer Regenbogen über dem Tal und der Landesfürstlichen Burg machte das Panorama perfekt. In 9 Kehren führte der Radweg uns steil hinunter bis in das Zentrum von Meran, der Stadt in den Alpen mit mediterranem Flair. Unser Hotel lag mitten im Zentrum, ein Bummel durch die sehenswerte Altstadt am Abend war also kein Problem.
Tag 6, Meran - Lavis, 95 km
Entlang der Etsch nach Bozen Die Via Claudia hat ab hier einen gänzlich anderen Charakter als in den ersten Tagen. Das Tal der Etsch ist breiter und es geht meist steigungsfrei voran. Landschaft und die Route der Via Claudia Augusta sind nicht mehr ganz so wild. Nach einem etwas anderen Frühstück in Corona-Zeiten ging‘s aus dem hektischen Zentrum von Meran entlang der Etsch weiter nach Süden. Erst links des Flusses und anschließend dann durch die endlosen Apfelplantagen auf der rechten Flussseite. Diese brachten uns zwar nicht so schnell voran wie der Radweg an der Etsch, aber die Strecke war landschaftlich schöner und bot wegen der Hügel schöne Blicke auf das Etschtal. Der Abstecher von der Etsch nach Bozen war länger als gedacht, der Umweg hat sich aber gelohnt! Nach Pizza zum Mittag erkundeten wir dir tolle Altstadt. Die Rauschertorgasse, Laubengasse oder der Obstmarkt mit der historischen Bausubstanz war einfach nur schön - trotz der Hitze waren wir sehr begeistert, evtl. auch weil nicht so viele Touristen in der Stadt unterwegs gewesen sind. Der Dom hat uns nicht so sehr beeindruckt, unser Fazit: tolle Altstadt mit viel Flair (viele kleine Läden und Gassen). Vor der Weiterfahrt gab es noch leckeres Eis Motivation. Zurück zum Radweg erstmal ein Stopp an einer der vielen Trinkwasserstellen. Diese findet man in Italien überall - Klasse Idee für Radfahrer. Danach mussten wir improvisieren: Radweg gesperrt und keine Umleitung ausgeschildert, dank Navi aber kein Problem. Hinter Bozen wurde die Strecke etwas eintöniger: lange Geraden auf dem Deich an der Etsch und dazu ein kräftiger Gegenwind. In Neumarkt haben wir nach der Kaffeepause den historischen Ortskern besichtigt, schöne Laubengänge und schöne alte Häuser. Die letzten 30 Kilometer auf dem Deich an der Etsch mit jetzt richtig starkem Gegenwind haben uns einiges abverlangt. Gegen 18:30 Ankunft im Städtchen Lavis. Der Empfang in der sehr schönen Unterkunft neben Gelateria war sehr freundlich und wir konnten sogar kostenlos waschen.
Tag 7, Lavis - Lavis - Assenza (Gardasee), 84 km
Heute geht‘s zum Gardasee Das Frühstück im Eiskaffee war gut, es hätte nur etwas mehr sein können. Die Altstadt von Lavis hat uns überrascht und war sehr schön und authentisch. Zurück zum Radweg an der Etsch ging es wie schon häufig am Vortag neben der Brennerautobahn weiter nach Süden. Nach 12 Kilometern sind wir in die wunderschöne Altstadt von Trento abgebogen und waren absolut begeistert. Der Dom und die vielen alten Häuser im mediterranen Stil wirkten auf uns wie aus einer anderen Zeit. Auch hier fielen uns die vielen kleinen Lädchen auf, sehr kuschelig. Am Etschradweg arbeiteten wir uns weiter nach Süden. Das Ganze entwickelte sich zur Hitzeschlacht und der Weg auf dem Deich bot nur selten Schatten. In Rovereto mussten wir auf dem Weg zum Castel die ganze Stadt umrunden. Immerhin kamen wir zu einer chilligen Pause in einem kleinen Park, ein kurzer Blick auf das Castell aus der Ferne hat uns dann doch genügt. Hinter Rovereto verließen wir bei Mori den die Via Claudia Augusta bzw. den Etschradweg in Richtung Gardasee. Wir radelten auf einem Klasse Radweg mit nur zwei Steigungen, danach ging es lange bergab bis zum See. Dort angekommen folgte die Abkühlung auf ungewollte Art und Weise, es begann erst leicht zu regnen, später folgte Gewitter und starker Regen. Nach 20 km im Dauerregen also wieder einmal Planänderung: statt Campingplatz Hotel. Dafür mit Blick auf den Gardasee.
Tag 8, Assenza - Verona, 63 km
Vorfreude auf Verona Im ruhigen Hotel Casa Gagliardi haben wir super geschlafen und der gute Service des freundlichen Personals zum Frühstück war klasse. Mal auf der Straße, mal auf dem Radweg am Ufer radelten wir bei Bilderbuchwetter am Gardasee bis Garda und legten einen Fotostopp nach dem Anderen ein - der Gardasee hat uns wirklich gut gefallen. Allmählich nahm der Verkehr zu, auf der Straße war das schon etwas anstrengend. Kurz vor Garda hatten wir einen schönen Blick auf die Stadt und die Bucht. Zum Mittag gab's im fast leeren Restaurant am Hafen mit tollem Blick auf die Bucht. In Garda haben wir den Gardasee in Richtung Verona verlassen. Sind wir bis hierher fast immer nach Süden gefahren, sollte es für die nächsten Tage nach Osten fast bis zur slowenischen Grenze gehen. Hinter der Stadt wartete ein sehr steiler Anstieg mit teilweise 15 % auf uns, teilweise mussten wir sogar schieben. Immer wieder säumten Olivenbäume unseren Weg, sogar Kiwibäume haben wir entdeckt. Es folgte ein auf und ab, links die Berge und in Rivoli Veronese eine Burg hoch über dem Tal der Etsch. Nach dem letzten nicht ganz so schwierigen Anstieg bei Volarne radelten wir immer direkt neben einem Kanal, welcher hoch über dem Fluss verlief. Da die Strecke am Kanal es fast nur eben verlief, kamen wir richtig gut voran und erreichten Verona unerwartet früh gegen 16 Uhr. Die Altstadt ist wirklich schön, der Piazza Erbe und der Piazza Bra mit der Arena waren nur einige Highlights. Um mehr Zeit für die Stadt zu haben, suchten wir uns eine Unterkunft mitten in der Altstadt. Am Abend erkundeten wir die Innenstadt, erlebten vom Castel S. Pietro auf dem Berg über der Stadt einen wunderschönen Sonnenuntergang und besuchten u.a. noch den Dom und das Römische Theater. Auch 21:30 war noch viel los in der Altstadt - Italien eben.
Tag 9, Verona - Torri, 81 km
Wir sind gespannt auf Vicenza Sehr entspannt verließen wir auf ruhigen Radwegen Verona, dass in den Außenbezirken natürlich nicht mehr ganz so schick war. Gleich hinter der Stadt trafen auf einen idyllischen kleinen Kanal, den viele Italiener zum Spazieren gehen nutzten. Die Fahrt auf dem schattigen Pfad am Wasser war wunderschön. Auf hügligen Landstraßen radelten wir durch kleine Dörfer bis Castelletto. Bei der Pause in einer Grünanlage sprach uns Tiziano an. Er war 73, mit seiner Frau auf dem Rennrad unterwegs und sprach leider kein Englisch . Mit dem Google Übersetzer konnten wir uns trotzdem verständigen. Er gab uns den Tipp für eine Strecke bis San Vittore, die kaum Steigungen hatte - das war ein guter Tipp. Vor Soave erblickten wir das Castello hoch über der Stadt. Eine gut erhaltene Stadtmauer mit schönen Toren umgibt die Altstadt von Soave. Nach der Mittagspause in einer Trattoria radelten wir weiter, Weinberge, Apfelplantagen und Maisfelder wurden durch kleine Dörfer und Kleinstädte unterbrochen. Vor Montecchio Maggiore tauchten zwei Burgen auf einem Berg über der Stadt auf. Bei der Pause gegenüber der schönen Kirche mit einem einzeln daneben stehenden Turm in der Stadt gab es leckere Milchshakes. Später radelten wir ein Stück an einem kleinen Kanal entlang und irgendwann erreichten wir endlich Vicenza. Die Stadt ist kleiner als Verona, kann aber ebenso mit viel historischer Bausubstanz glänzen. Der Piazza de signori hat uns richtig gut gefallen. Wegen der auch um 17 Uhr noch vorhandenen hohen Temperaturen fehlte uns aber etwas die Motivation für ausgiebiges Sightseeing. Auf dem Weg zum Campingplatz haben wir noch eingekauft und gegen 19:00 waren wir am Ziel. Ein winziger verträumten Campingplatz an einem Bauernhof. Wir waren ganz allein und hatten eine überdachte Sitzgruppe.
Tag 10, Torri - Chioggia (Adriaküste) 104 km
Zum ersten Mal an der Adria Wir hatten nicht ganz so gut geschlafen wie erhofft, trotz ländlicher Gegend war es im Umfeld des Campingplatzes doch etwas lauter. Dafür hatten wir ein chilliges Frühstück auf unserer riesigen Sitzgruppe. Wenige Kilometer nach dem Start trafen wir auf einen schönen Radweg auf dem Deich, welcher den mäandernden Fluss Bacchiglione begleitete. Nach 37 km erreichten wir Padua, noch eine dieser sehenswerten Städte in Venetien. Nach einer Pause mit frischem Obst am Prato della Valle besichtigen wir u.a. die Cathédrale de Padoue, den Dom und die Universitätsbibliothek. Viele Gebäude und Straßen wirkten sehr authentisch. Die Altstadt war extrem menschenleer, sicher eine Folge der Coronaepedemie. Von Padua sind wir am Canale Roncajette gefahren. Oft ging es schnurgerade am Kanal entlang, ein sehr ländlicher aber auch sehr schöner Abschnitt. Kurz vor Sottomarina bekamen wir zum ersten mal die Lagune zu sehen - was für ein Anblick. Nach dem Einchecken im Hotel im typischen Mittelmeer-Urlaubsort Sottomarina haben wir noch Chioggia besucht. Die Stadt verdient die Bezeichnung Kleinvenedig absolut zurecht. Romantische Kanäle und Gassen und ein Hafen an der Lagune - einfach nur schön.
Tag 11, Sottomarina - Venedig, 43 km
Venedig! Nach einem guten Frühstück im fast leeren Hotel fuhren wir durch die Altstadt von Chioggia zur Fähre nach Pellestrina. Von hier radelten wir durch kleine authentische Fischerorte zur nächsten Fähre nach Alberoni. Auf dem Weg dorthin unternahmen wir einen kurzen Abstecher zum Strand, um endlich mal das Mittelmeer zu sehen. Von Alberoni radelten wir auf der nicht einmal 500 m breiten Insel in Richtung Lido. Venedig tauchte am Horizont auf und war mit jedem Kilometer besser zu erkennen. Zur Mittagspause am Fähranleger von Lido gab es wieder einmal Pasta. Der Blick von dort auf Venedig war absolut klasse. Schließlich setzten wir mit der Fähre nach Tronchetto über. Die Fahrt mit der Fähre war unglaublich: was für Perspektiven vom Schiff auf die Stadt der vielen Kanäle! Auf der Fähre sprachen uns zwei einheimische Radfahrer an. Sie erklärten uns einiges über Venedig und luden uns ein, bei ihnen übernachten. Leider mussten wir ablehnen, da wir bereits ein Hotel gebucht hatten und ihr Haus 20 km von Venedig entfernt war. Angekommen am Fähranleger wurde die Suche nach dem Weg zum Hotel zu Geduldsprobe. Vom Bahnhof aus war der Weg mit Fahrrädern ein Hindernislauf. Das Problem waren die Brücken mit vielen Stufen. Sofort nach dem Einchecken im Hotel ging‘s ohne Räder auf, die Stadt zu erkunden. Venedig hat uns nicht enttäuscht: kleine Gassen, belebte Straßen und natürlich die Kanäle! Der Markusplatz, der Dom und der Dogenpalast haben uns sehr beeindruckt. Wegen der Covid19 Epidemie war es sehr ruhig in der Stadt, keine Spur von Touristenmassen. Auf dem Markusplatz sind wir mit ca. 30 weiteren Touristen unter uns gewesen. Ziemlich k.o. vom vielen Laufen waren wir am Abend zurück zum Hotel und freuten uns wirklich auf eine Dusche.
Tag 12, Venedig - Caorle, 75 km
Entlang der Adriaküste Auf dem Weg vom Hotel zum Fähranleger fanden wir diesmal eine Strecke, die nur über eine Brücke führte. Also wieder mit der Fähre zurück nach Lido und von dort weiter nach Punta Sabbioni, hat "nur" 2 Stunden gedauert. Das war aber nur halb so schlimm, die Aussicht auf die Lagune und Venedig war wieder phantastisch. In Punta Sabbioni gab es dann erst einmal Hamburger, mittlerweile war es ja fast Mittag. Von Punta Sabbioni in Richtung Bibione sind wir immer auf der der Lagune zugewandten Seite geradelt. Anfangs wirkte die Landschaft wie ein Delta. Unsere Route führte hier leider auf der Straße. Später ging es auf einem schwierig zu fahrender Schotterweg entlang eines schilfbewachsenen Flusses bis Jesolo. Bei der Hitze konnten wir dort den leckeren Eisbechern nicht widerstehen. Auf dem Weg nach Osten mussten wir den Piave auf einer Pontonbrücke überqueren, die nur für Radfahrer mautfrei war. Etwas im Zickzack-Kurs radelten wir bis Caorle, eine nette kleine Küstenstadt mit einer schönen Altstadt, die an das frühere Fischerdorf erinnert. Beim Einchecken in unserem kleinen Hotel wurden wir lustigerweise von einem sehr netten Schweizer empfangen und endlich hatten wir mal genügend Zeit und es ging an den Strand zum Baden im Mittelmeer. Am Abend haben wir uns noch die romantische Altstadt angeschaut und danach den Tag mit Pasta ausklingen lassen.
Tag 13, Caorle - Aquileia, 87 km
Der letzte Tag an der Küste Nach dem besten Frühstück bisher in Italien ging's gegen 9 Uhr weiter. Auf Straßen entlang des Flusses Livenza, der wie fast überall hier eher wie ein Kanal aussieht. Anschließend radelten wir auf langen Geraden ohne jegliche Steigung durch die Ebene oberhalb der Lagune von Vallevecchia. Unsere Fahrtrichtung sollte heute überwiegend Westen sein, häufig tauchten Wegweiser nach Triest auf. Bibione ließen wir rechts liegen, ein Delta und Lagunen verhinderten leider eine Routenführung in Küstennähe. Vor Maranghetto nahmen wir die stark befahrene SP42 gefahren, ohne Radweg war das ziemlich ätzend. Zum Glück bogen wir nach 4 km wieder auf kleine kaum befahrene Landstraßen ab, die neben ein paar Schotterwegen den größeren Anteil der Strecke ausmachten. In der Ferne tauchte immer wieder die Silhouette der Berge auf, aber bis wir diese wieder erreichen, sollten noch 2 Tage vergehen. Mal parallel und mal auf der SP42 erreichten wir den Fluss Tagliamento, an dessen Ufer die beiden Städte San Michele und Latisana liegen. In letzterer fanden wir ein klimatisiertes Restaurant, bei Temperaturen über 37 ° eine Wohltat. Zudem gab es ein opulentes 3-Gänge-Menü. Erstaunt hat uns, dass in Italien Restaurants, die Pasta anbieten, nicht so häufig zu finden sind. Auf dem Weg nach Westen durchquerten wir eine von Landwirtschaft geprägte Region. Häufig querten wir Flüsse und Kanäle oder fuhren an diesen entlang. Der Lagune von Marano kamen zwar sehr nah, erreichten diese aber nie. In Cervignano del Friuli sind wir nach Süden abgebogen, auf einem sehr gut ausgebautem Radweg - an diesem Tag eher selten der Fall - gings zum Ziel in Aquileia. Übernachtet haben wir auf einem schönen kleinen Campingplatz mit Pool, welchen wir bei ca. 35 Grad natürlich genutzt haben.
Tag 14, Aquileia - Venzone, 101 km
Ab heute geht*s nach Norden Nach einer ruhigen Nacht im Zelt sind wir nach dem Frühstück zur Ausgrabung römischer Siedlungen und zur wunderschönen Kathedrale in Aquileia gefahren. Ab hier sind wir übrigens dem Radweg Via Alpe Adria gefolgt, der von Grada an der Adria bis nach Salzburg führt. Von Aquileia sind wir über Cervignano del Fruili nach Palmanova geradelt. Die Stadt wurde mit sternförmigen Grundriss als Festung gebaut. Zentrum ist der Platz, von dem 8 Straßen sternförmig nach außen laufen, einer der schönsten Plätze, die wir in Italien gesehen haben. Hinter Palmanova führte unsere Route meist über Schotterwege, denen wir nur mit mäßigem Erfolg ausweichen konnten. Bei 35 Grad erreichten wir zur Mittagszeit Udine. Am sehr authentischen Piazza San Giacoma gab es erst einmal Pasta. Danach sind wir die Sehenswürdigkeiten von Udine abgelaufen, der Dom war nicht so beeindruckend, das Castel leider fast komplett eingerüstet. Dafür hatten wir vom Berg des Castel einen guten Blick auf die Stadt und die Berge. Hinter Udine wurde es zum ersten Mal seit Tagen wieder hügeliger, später bergiger. Ach ja, die Berge: mit jedem Kilometer wirkten sie klarer und höher. Wir durchquerten viele kleine Dörfer und Städte, in Buja dann die ersehnte Pause mit super leckeren Eisbechern. Später erreichten wir das Tal des Tagliamento. Ca. 10 km auf Schotter durch eine Art Naturschutzgebiet, ein schöner Weg, aber schwer zu fahren. Nach dem Einkauf in Gemona del Fruili radelten wir ab hier auf einem klasse Bahnradweg bis Venzone. Nach 100 km bei Temperaturen über 35 Grad freuten wir uns vor allem auf eins: eine Dusche!
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Made with MAGIX
Mit der Bahn ging es zum Startpunkt unsere Tour nach Donauwörth, hier endet die Via Claudia Augusta, für uns der Beginn unserer Radreise über die Alpen zur Adria. Über Augsburg folgte der Radweg dem Lech bis Füssen. Ab hier ging es in die Berge, zwischen Biberwier und Nassereith war der Fernpass zu überqueren. Ab Imst folgte die Route dem Inn, über Landeck und Prütz radelten wir nach Pfunds. Wenig später überquerten wir die Grenze zur Schweiz und erreichten nach ca. 8 km den Grenzübergang in Martina, hier verließen wir den Inn und kämpften uns den Reschenpass nach Nauders hinauf. Von dort war es nicht mehr weit bis zur italienischen Grenze und bis zum Reschensee. Von dort radelten wir fast nur noch bergab entlang der Etsch (ital. Adige) und erreichten über Meran, Bozen und Trient den Gardasee. Anschließend ging es weiter in Richtung Osten über Verona, Vicenza und Padua nach Chioggia an der Adriaküste. Mit Rad oder Fähre fuhren wir über Pellestrina und Lido nach Venedig. Entlang der Küste radelten wir bis nach Caorle und von dort weiter nach Aquilea. Weiter ging es auf dem Via Alpe Adria Radweg nach Norden über Palmanova und Udine nach Gemona del Friuli. Auf einer ehemaligen Bahntrasse folgte unsere Route mehreren Flüssen bis Tarvisio. Einige Kilometer weiter überquerten wir wieder die Grenze nach Österreich und erreichten später Villach. Entlang der Drau und Möll ging es über Spittal zum Anstieg zur Tauernschleuse (Autozug) hinter Stappitz. Über Bad Gastein radelten wir entlang der Gasteiner Ache bis zur Salzach. Dieser folgten wir bis Salzburg, über den Chiemsee erreichten wir schließlich wieder den Inn, welcher uns bis Passau begleitete. Auf dem Donauradweg radelten wir bis nach Regensburg und von dort auf dem Fünf-Flüsse- Radweg über Nürnberg bis Bamberg. Über Seßlach und Suhl erreichten wir den Rennsteig und von dort ging es nach Hause in die Nähe von Weimar. Die Tracks könnt ihr hier downloaden:
Tag 1, Donauwörth - Landsberg, 112 km
Auf nach Italien Die starken Gewitter der vergangenen Nacht hatten wir zum Glück im Hotelzimmer erlebt. Die Fahrt am Vorabend vom Bahnhof zum Hotel in Donauwörth mit teils starkem Regen und Gewitter waren noch in guter Erinnerung. Zum Frühstück ging es dann erst einmal steil hinab ins schönen Zentrum von Donauwörth. Danach starteten wir entlang des Lech auf dem Via Claudia Augusta, häufig radelten wir auf Splitt durch die Wälder entlang des Flusses. Gegen Mittag erreichten wir Augsburg. Die Altstadt ist wirklich schön. Zu bestaunen gibt es viel alte oder wieder hergestellte Häuser. Den Augsburger Dom haben wir uns auch von Innen angesehen - lohnt sich. Nach der Mittagspause radelten wir fast immer auf guten Wegen weiter nach Süden, teilweise verläuft der Radweg auch mal weiter weg vom Lech. Bei hochsommerlichen Temperaturen nahmen wir in einem eiskaltem Bach ein Fußbad - herrliche Abkühlung. Am späten Nachmittag erreichten wir Landsberg. Die Stadt ist kleiner aber nicht weniger schön als Augsburg. Der Hauptplatz mit dem wunderschönen Schmalzturm hat uns fasziniert. Außerdem gab es in der dortigen Gelateria einen leckeren Milchshake. Auf dem Weg zum märchenhaften Mutterturm auf die andere Lechseite hat man von der Brücke über den Lech einen tollen Blick auf die Altstadt. Noch einmal durch die Stadtmitte ging es zum Schluss auf Weg zum Campingplatz noch mal richtig bergauf. Der Platz selbst liegt ca. 3 km südlich von Landsberg oberhalb des Lech und ist relativ ruhig.

Radreise über die Alpen nach Italien

Tag 2, Landsberg - Füssen, 75 km
Immer am Lech entlang Nach dem Frühstück bei Sonnenschein ging es mit laut quietschenden Bremsen steil hinunter zum Lech. Die Via Claudia Augusta folgt wie am Vortag dem Lech. Dem Fluss folgend radelten wir durch die wunderbare Allgäuer Landschaft und dabei ging es immer wieder bergauf und bergab. Sehr entspannt fuhren wir durch schöne Dörfer mit noch schöneren Kirchen. Bei Reichling tauchten am Horizont zum ersten Mal die Berge im Dunst auf. Nach viel Asphalt folgten dann auch mal Forst - oder Waldwege. Frische leckere Milch gab es bei einer Pause an einer Milchtankstelle. Ab und zu querten wir den Lech, auf der Lechbrücke bei Epfach steht eine riesige Statue - was für ein Fotomotiv. Eine späte Mittagspause mit Obst gab es an einer Kapelle. Danach erreichten wir die Lech-Staustufe bei Dessau, noch ein klasse Motiv. Von hier ging es hinunter zum Lechsee bei Lechbruck am See - der See mit seinem türkisfarbenen Wasser sah toll aus. Hinter Roßhaupten erreichten wir den Forgensee, dessen Ufer wir bis Füssen folgten. Kurz vor Füssen begann es leicht zu regnen, dementsprechend schlecht war die Sicht über den See auf Neuschwanstein und Hohenschwangau. Während der Kaffeepause in der Innenstadt von Füssen wurde der Regen stärker und die Prognose war schlecht - also ein Hotelzimmer gebucht - war richtige Entscheidung, es regnete die ganze Nacht bis in den Morgen.
Tag 3, Füssen - Imst, 72 km
Der Berg ruft Nach dem Dauerregen in der Nacht war in einen leichten bis mäßigen Regen übergegangen. Nach einem reichhaltigem Frühstück starteten wir in Richtung Süden. Heute sollte es zum ersten Mal zur Sache gehen: der 1215 m hohe Fernpass lag auf unserer Route. Fast ohne es zu bemerken überquerten wir wenig später die Grenze nach Österreich. Trotz stetigem bergauf kamen wir bis Reutte gut voran. Der starke Verkehr staute sich durch die gesamte, eigentlich schöne Stadt - fürchterlich. Hinter Reutte wartete die erste Schiebestrecke der Tour, mind. 16 % Steigung auf Schotter - unfahrbar! Danach fuhren wir unter der Hängebrücke „highline179“ bei Klause hindurch. Diese spannt sich in schwindelerregenden 114 m zwischen der Burgruine Ehrenberg und dem Fort Claudia über das Tal. Immer wieder begann es leicht zu regnen, zum Glück aber nicht so schlimm wie die Vorhersage. Bei der ersten Pause hatten wir eine super Aussicht auf Heiterwang und die Berge. In Bichelwang erwartete uns ein toller Blick auf Tal und Berge. Hinter Biberwier begann der Anstieg zum Fernpass - einer von zwei Pässen auf der Via Claudia Augusta. Anfangs noch auf super Asphalt, danach auf steilen, oft von grobem Schotter bedeckten Forstwegen. Extrem anstrengend! Die Steigung war mit 5 - 7 % meist okay, das Problem war, im losen Schotter vorwärts zu kommen und auf den Weg zu bleiben. Zusammen mit einem Paar, die ebenfalls gerade den Fernpass bezwungen hatten, legten wir in der Raststätte auf der Fernpasshöhe eine verdiente Pause ein. Hinunter vom Fernpass war nicht weniger schwierig: die Forstwege waren nicht ganz so übel, dafür noch steiler als am Anstieg! Abschnittsweise war der Weg eher ein Singletrail mit vielen Wurzeln und schwierigen Stellen. Unserer Meinung nach ist der Fernpass in diesem Zustand für Reiseradler mit Gepäck eher ungeeignet. Dann kam die Sonne kam heraus und auf dem Weg nach unten fuhren wir durch das kleine Schloss Fernstein - tolles Motiv vor den Bergen! Später ging es auf kleinen Landstraßen und Forstwegen fast immer leicht bergab bis zum Ziel in lmst. Die Aussichten in die Täler und auf die Bergmassive wurden immer phantastischer. Auf dem Weg zur Pension in Imst warteten dann noch einmal einige Höhenmeter. 19:15 Uhr waren wir am Ziel, wir hatten nicht erwartet, so lange zu fahren. Zum Abendessen dann noch mal hinunter ins Dort zum Italiener und danach fielen wir ziemlich k.o. ins Bett.
Tag 4, Imst - Nauders, 80 km
Auf zum Reschenpass Nach dem Fernpass am Vortag war heute der nächste Pass auf der Via Claudia Augusta zu bezwingen: der Reschenpass. Von der schönen Pension starteten wir erst einmal immer bergab durch Imst zum Inn. Es folgte eine sehr entspannt Fahrt am Fluss in Richtung Süden. Im weiten Inn-Tal hatte wir immer wieder klasse Bergpanoramen vor uns. Einziger Wermutstropen: neben dem Inn waren Autobahn, Bundesstraße unser stetiger Begleiter. Ab und an waren kurze, kräftige Steigungen zu bewältigen. Auf dem Weg nach Süden begegnete uns das Paar vom Fernpass vom Vortag wieder, kein Wunder, hatten wir doch das gleiche Ziel. Frühe Mittagspause in Landeck mit Pasta, der Ort selbst war nicht so schön, liegt aber wunderschön in mitten der Berg am tosenden Inn. Nach dem Fotostopp am Schloss Landeck folgten wir weiter mit dem auf und ab entlang des enger werdenden Inntals. Dabei begleitete uns eine atemberaubende Landschaft wohin man auch sah. Nach einer kurze Pause in Prutz radelten wir relativ steigungsarm entlang des Inn bis Tösens. Hinter Tösens sind vom Radweg auf die fast leere Straße gewechselt, für wenige Kilometer bis Martina sind wir durch die Schweiz geradelt, wir kamen gut voran. In Martina noch einmal eine kurze Verschnaufpause da lag er vor uns: der Reschenpass! Auf uns warteten 450 Höhenmeter auf ca. 7 km. Nach den ersten beiden Kehren habe ich von Stefanie das Zelt übernommen und bei jeder 3. Kehre auf sie gewartet. Nach ca. 1h 10 Minuten hatten wir die 11 Kehren hinter uns und die Norbertshöhe bei 1504 m erreicht. Das war natürlich eine ganz schöne Schinderei, hat aber auch Spaß gemacht . Nach einer kurzen Pause auf der Höhe ging es steil hinunter nach Nauders. Der Check der Google Bewertungen des Campingplatzes überzeugte uns davon, ein Hotelzimmer zu buchen, der Platz war einfach zu laut. Das Zimmer im Hotel Kristall war klasse, mit Balkon und Blick auf die Berge.
Tag 5, Nauders - Meran, 94 km
Tag 6, Meran - Lavis, 95 km
Entlang der Etsch nach Bozen Die Via Claudia hat ab hier einen gänzlich anderen Charakter als in den ersten Tagen. Das Tal der Etsch ist breiter und es geht meist steigungsfrei voran. Landschaft und die Route der Via Claudia Augusta sind nicht mehr ganz so wild. Nach einem etwas anderen Frühstück in Corona-Zeiten ging‘s aus dem hektischen Zentrum von Meran entlang der Etsch weiter nach Süden. Erst links des Flusses und anschließend dann durch die endlosen Apfelplantagen auf der rechten Flussseite. Diese brachten uns zwar nicht so schnell voran wie der Radweg an der Etsch, aber die Strecke war landschaftlich schöner und bot wegen der Hügel schöne Blicke auf das Etschtal. Der Abstecher von der Etsch nach Bozen war länger als gedacht, der Umweg hat sich aber gelohnt! Nach Pizza zum Mittag erkundeten wir dir tolle Altstadt. Die Rauschertorgasse, Laubengasse oder der Obstmarkt mit der historischen Bausubstanz war einfach nur schön - trotz der Hitze waren wir sehr begeistert, evtl. auch weil nicht so viele Touristen in der Stadt unterwegs gewesen sind. Der Dom hat uns nicht so sehr beeindruckt, unser Fazit: tolle Altstadt mit viel Flair (viele kleine Läden und Gassen). Vor der Weiterfahrt gab es noch leckeres Eis Motivation. Zurück zum Radweg erstmal ein Stopp an einer der vielen Trinkwasserstellen. Diese findet man in Italien überall - Klasse Idee für Radfahrer. Danach mussten wir improvisieren: Radweg gesperrt und keine Umleitung ausgeschildert, dank Navi aber kein Problem. Hinter Bozen wurde die Strecke etwas eintöniger: lange Geraden auf dem Deich an der Etsch und dazu ein kräftiger Gegenwind. In Neumarkt haben wir nach der Kaffeepause den historischen Ortskern besichtigt, schöne Laubengänge und schöne alte Häuser. Die letzten 30 Kilometer auf dem Deich an der Etsch mit jetzt richtig starkem Gegenwind haben uns einiges abverlangt. Gegen 18:30 Ankunft im Städtchen Lavis. Der Empfang in der sehr schönen Unterkunft neben Gelateria war sehr freundlich und wir konnten sogar kostenlos waschen.
Tag 7, Lavis - Lavis - Assenza (Gardasee), 84 km
Tag 8, Assenza - Verona, 63 km
Vorfreude auf Verona Im ruhigen Hotel Casa Gagliardi haben wir super geschlafen und der gute Service des freundlichen Personals zum Frühstück war klasse. Mal auf der Straße, mal auf dem Radweg am Ufer radelten wir bei Bilderbuchwetter am Gardasee bis Garda und legten einen Fotostopp nach dem Anderen ein - der Gardasee hat uns wirklich gut gefallen. Allmählich nahm der Verkehr zu, auf der Straße war das schon etwas anstrengend. Kurz vor Garda hatten wir einen schönen Blick auf die Stadt und die Bucht. Zum Mittag gab's im fast leeren Restaurant am Hafen mit tollem Blick auf die Bucht. In Garda haben wir den Gardasee in Richtung Verona verlassen. Sind wir bis hierher fast immer nach Süden gefahren, sollte es für die nächsten Tage nach Osten fast bis zur slowenischen Grenze gehen. Hinter der Stadt wartete ein sehr steiler Anstieg mit teilweise 15 % auf uns, teilweise mussten wir sogar schieben. Immer wieder säumten Olivenbäume unseren Weg, sogar Kiwibäume haben wir entdeckt. Es folgte ein auf und ab, links die Berge und in Rivoli Veronese eine Burg hoch über dem Tal der Etsch. Nach dem letzten nicht ganz so schwierigen Anstieg bei Volarne radelten wir immer direkt neben einem Kanal, welcher hoch über dem Fluss verlief. Da die Strecke am Kanal es fast nur eben verlief, kamen wir richtig gut voran und erreichten Verona unerwartet früh gegen 16 Uhr. Die Altstadt ist wirklich schön, der Piazza Erbe und der Piazza Bra mit der Arena waren nur einige Highlights. Um mehr Zeit für die Stadt zu haben, suchten wir uns eine Unterkunft mitten in der Altstadt. Am Abend erkundeten wir die Innenstadt, erlebten vom Castel S. Pietro auf dem Berg über der Stadt einen wunderschönen Sonnenuntergang und besuchten u.a. noch den Dom und das Römische Theater. Auch 21:30 war noch viel los in der Altstadt - Italien eben.
Tag 9, Verona - Torri, 81 km
Wir sind gespannt auf Vicenza Sehr entspannt verließen wir auf ruhigen Radwegen Verona, dass in den Außenbezirken natürlich nicht mehr ganz so schick war. Gleich hinter der Stadt trafen auf einen idyllischen kleinen Kanal, den viele Italiener zum Spazieren gehen nutzten. Die Fahrt auf dem schattigen Pfad am Wasser war wunderschön. Auf hügligen Landstraßen radelten wir durch kleine Dörfer bis Castelletto. Bei der Pause in einer Grünanlage sprach uns Tiziano an. Er war 73, mit seiner Frau auf dem Rennrad unterwegs und sprach leider kein Englisch . Mit dem Google Übersetzer konnten wir uns trotzdem verständigen. Er gab uns den Tipp für eine Strecke bis San Vittore, die kaum Steigungen hatte - das war ein guter Tipp. Vor Soave erblickten wir das Castello hoch über der Stadt. Eine gut erhaltene Stadtmauer mit schönen Toren umgibt die Altstadt von Soave. Nach der Mittagspause in einer Trattoria radelten wir weiter, Weinberge, Apfelplantagen und Maisfelder wurden durch kleine Dörfer und Kleinstädte unterbrochen. Vor Montecchio Maggiore tauchten zwei Burgen auf einem Berg über der Stadt auf. Bei der Pause gegenüber der schönen Kirche mit einem einzeln daneben stehenden Turm in der Stadt gab es leckere Milchshakes. Später radelten wir ein Stück an einem kleinen Kanal entlang und irgendwann erreichten wir endlich Vicenza. Die Stadt ist kleiner als Verona, kann aber ebenso mit viel historischer Bausubstanz glänzen. Der Piazza de signori hat uns richtig gut gefallen. Wegen der auch um 17 Uhr noch vorhandenen hohen Temperaturen fehlte uns aber etwas die Motivation für ausgiebiges Sightseeing. Auf dem Weg zum Campingplatz haben wir noch eingekauft und gegen 19:00 waren wir am Ziel. Ein winziger verträumten Campingplatz an einem Bauernhof. Wir waren ganz allein und hatten eine überdachte Sitzgruppe.
Tag 10, Torri - Chioggia (Adriaküste) 104 km
Zum ersten Mal an der Adria Wir hatten nicht ganz so gut geschlafen wie erhofft, trotz ländlicher Gegend war es im Umfeld des Campingplatzes doch etwas lauter. Dafür hatten wir ein chilliges Frühstück auf unserer riesigen Sitzgruppe. Wenige Kilometer nach dem Start trafen wir auf einen schönen Radweg auf dem Deich, welcher den mäandernden Fluss Bacchiglione begleitete. Nach 37 km erreichten wir Padua, noch eine dieser sehenswerten Städte in Venetien. Nach einer Pause mit frischem Obst am Prato della Valle besichtigen wir u.a. die Cathédrale de Padoue, den Dom und die Universitätsbibliothek. Viele Gebäude und Straßen wirkten sehr authentisch. Die Altstadt war extrem menschenleer, sicher eine Folge der Coronaepedemie. Von Padua sind wir am Canale Roncajette gefahren. Oft ging es schnurgerade am Kanal entlang, ein sehr ländlicher aber auch sehr schöner Abschnitt. Kurz vor Sottomarina bekamen wir zum ersten mal die Lagune zu sehen - was für ein Anblick. Nach dem Einchecken im Hotel im typischen Mittelmeer- Urlaubsort Sottomarina haben wir noch Chioggia besucht. Die Stadt verdient die Bezeichnung Kleinvenedig absolut zurecht. Romantische Kanäle und Gassen und ein Hafen an der Lagune - einfach nur schön.
Tag 11, Sottomarina - Venedig, 43 km
Venedig! Nach einem guten Frühstück im fast leeren Hotel fuhren wir durch die Altstadt von Chioggia zur Fähre nach Pellestrina. Von hier radelten wir durch kleine authentische Fischerorte zur nächsten Fähre nach Alberoni. Auf dem Weg dorthin unternahmen wir einen kurzen Abstecher zum Strand, um endlich mal das Mittelmeer zu sehen. Von Alberoni radelten wir auf der nicht einmal 500 m breiten Insel in Richtung Lido. Venedig tauchte am Horizont auf und war mit jedem Kilometer besser zu erkennen. Zur Mittagspause am Fähranleger von Lido gab es wieder einmal Pasta. Der Blick von dort auf Venedig war absolut klasse. Schließlich setzten wir mit der Fähre nach Tronchetto über. Die Fahrt mit der Fähre war unglaublich: was für Perspektiven vom Schiff auf die Stadt der vielen Kanäle! Auf der Fähre sprachen uns zwei einheimische Radfahrer an. Sie erklärten uns einiges über Venedig und luden uns ein, bei ihnen übernachten. Leider mussten wir ablehnen, da wir bereits ein Hotel gebucht hatten und ihr Haus 20 km von Venedig entfernt war. Angekommen am Fähranleger wurde die Suche nach dem Weg zum Hotel zu Geduldsprobe. Vom Bahnhof aus war der Weg mit Fahrrädern ein Hindernislauf. Das Problem waren die Brücken mit vielen Stufen. Sofort nach dem Einchecken im Hotel ging‘s ohne Räder auf, die Stadt zu erkunden. Venedig hat uns nicht enttäuscht: kleine Gassen, belebte Straßen und natürlich die Kanäle! Der Markusplatz, der Dom und der Dogenpalast haben uns sehr beeindruckt. Wegen der Covid19 Epidemie war es sehr ruhig in der Stadt, keine Spur von Touristenmassen. Auf dem Markusplatz sind wir mit ca. 30 weiteren Touristen unter uns gewesen. Ziemlich k.o. vom vielen Laufen waren wir am Abend zurück zum Hotel und freuten uns wirklich auf eine Dusche.
Tag 12, Venedig - Caorle, 75 km
Entlang der Adriaküste Auf dem Weg vom Hotel zum Fähranleger fanden wir diesmal eine Strecke, die nur über eine Brücke führte. Also wieder mit der Fähre zurück nach Lido und von dort weiter nach Punta Sabbioni, hat "nur" 2 Stunden gedauert. Das war aber nur halb so schlimm, die Aussicht auf die Lagune und Venedig war wieder phantastisch. In Punta Sabbioni gab es dann erst einmal Hamburger, mittlerweile war es ja fast Mittag. Von Punta Sabbioni in Richtung Bibione sind wir immer auf der der Lagune zugewandten Seite geradelt. Anfangs wirkte die Landschaft wie ein Delta. Unsere Route führte hier leider auf der Straße. Später ging es auf einem schwierig zu fahrender Schotterweg entlang eines schilfbewachsenen Flusses bis Jesolo. Bei der Hitze konnten wir dort den leckeren Eisbechern nicht widerstehen. Auf dem Weg nach Osten mussten wir den Piave auf einer Pontonbrücke überqueren, die nur für Radfahrer mautfrei war. Etwas im Zickzack-Kurs radelten wir bis Caorle, eine nette kleine Küstenstadt mit einer schönen Altstadt, die an das frühere Fischerdorf erinnert. Beim Einchecken in unserem kleinen Hotel wurden wir lustigerweise von einem sehr netten Schweizer empfangen und endlich hatten wir mal genügend Zeit und es ging an den Strand zum Baden im Mittelmeer. Am Abend haben wir uns noch die romantische Altstadt angeschaut und danach den Tag mit Pasta ausklingen lassen.
Tag 13, Caorle - Aquileia, 87 km
Der letzte Tag an der Küste Nach dem besten Frühstück bisher in Italien ging's gegen 9 Uhr weiter. Auf Straßen entlang des Flusses Livenza, der wie fast überall hier eher wie ein Kanal aussieht. Anschließend radelten wir auf langen Geraden ohne jegliche Steigung durch die Ebene oberhalb der Lagune von Vallevecchia. Unsere Fahrtrichtung sollte heute überwiegend Westen sein, häufig tauchten Wegweiser nach Triest auf. Bibione ließen wir rechts liegen, ein Delta und Lagunen verhinderten leider eine Routenführung in Küstennähe. Vor Maranghetto nahmen wir die stark befahrene SP42 gefahren, ohne Radweg war das ziemlich ätzend. Zum Glück bogen wir nach 4 km wieder auf kleine kaum befahrene Landstraßen ab, die neben ein paar Schotterwegen den größeren Anteil der Strecke ausmachten. In der Ferne tauchte immer wieder die Silhouette der Berge auf, aber bis wir diese wieder erreichen, sollten noch 2 Tage vergehen. Mal parallel und mal auf der SP42 erreichten wir den Fluss Tagliamento, an dessen Ufer die beiden Städte San Michele und Latisana liegen. In letzterer fanden wir ein klimatisiertes Restaurant, bei Temperaturen über 37 ° eine Wohltat. Zudem gab es ein opulentes 3-Gänge-Menü. Erstaunt hat uns, dass in Italien Restaurants, die Pasta anbieten, nicht so häufig zu finden sind. Auf dem Weg nach Westen durchquerten wir eine von Landwirtschaft geprägte Region. Häufig querten wir Flüsse und Kanäle oder fuhren an diesen entlang. Der Lagune von Marano kamen zwar sehr nah, erreichten diese aber nie. In Cervignano del Friuli sind wir nach Süden abgebogen, auf einem sehr gut ausgebautem Radweg - an diesem Tag eher selten der Fall - gings zum Ziel in Aquileia. Übernachtet haben wir auf einem schönen kleinen Campingplatz mit Pool, welchen wir bei ca. 35 Grad natürlich genutzt haben.
Tag 14, Aquileia - Venzone, 101 km
Ab heute geht*s nach Norden Nach einer ruhigen Nacht im Zelt sind wir nach dem Frühstück zur Ausgrabung römischer Siedlungen und zur wunderschönen Kathedrale in Aquileia gefahren. Ab hier sind wir übrigens dem Radweg Via Alpe Adria gefolgt, der von Grada an der Adria bis nach Salzburg führt. Von Aquileia sind wir über Cervignano del Fruili nach Palmanova geradelt. Die Stadt wurde mit sternförmigen Grundriss als Festung gebaut. Zentrum ist der Platz, von dem 8 Straßen sternförmig nach außen laufen, einer der schönsten Plätze, die wir in Italien gesehen haben. Hinter Palmanova führte unsere Route meist über Schotterwege, denen wir nur mit mäßigem Erfolg ausweichen konnten. Bei 35 Grad erreichten wir zur Mittagszeit Udine. Am sehr authentischen Piazza San Giacoma gab es erst einmal Pasta. Danach sind wir die Sehenswürdigkeiten von Udine abgelaufen, der Dom war nicht so beeindruckend, das Castel leider fast komplett eingerüstet. Dafür hatten wir vom Berg des Castel einen guten Blick auf die Stadt und die Berge. Hinter Udine wurde es zum ersten Mal seit Tagen wieder hügeliger, später bergiger. Ach ja, die Berge: mit jedem Kilometer wirkten sie klarer und höher. Wir durchquerten viele kleine Dörfer und Städte, in Buja dann die ersehnte Pause mit super leckeren Eisbechern. Später erreichten wir das Tal des Tagliamento. Ca. 10 km auf Schotter durch eine Art Naturschutzgebiet, ein schöner Weg, aber schwer zu fahren. Nach dem Einkauf in Gemona del Fruili radelten wir ab hier auf einem klasse Bahnradweg bis Venzone. Nach 100 km bei Temperaturen über 35 Grad freuten wir uns vor allem auf eins: eine Dusche!
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Tag 1
101 km
Tag 2
75 km
Tag 3
72 km
Tag 4
80 km
Tag 5
94 km
Tag 6
95 km
Tag 7
84 km
Tag 8
63 km
Tag9
81 km
Tag 10
104 km
Tag 11
43 km
Tag 12
74 km
Tag 13
87 km
Tag 14
101 km
Tag 15
87 km
Tag 16
83 km
Tag 17
104 km
Tag 18
73 km
Tag 19
80 km
Tag 20
85 km
Tag 21
87 km
Tag 22
68 km
Tag 23
75 km
Tag 24
70 km
Tag 25
83 km
Tag 26
89 km
Tag 27
92 km
Tag 28
95 km
Tag 29
82 km
Die Etappen
Auf zum Reschensee Bei strahlendem Sonnenschein ging es von Nanders erst einmal überwiegend bergauf bis zum Reschensee. Kurz nach dem Überqueren der Grenze zu Italien tauchte der See in leuchtendem türkis inmitten der Berge vor uns auf. Der See und besonders der versunkene Kirchturm sind ein phantastisches Motiv und sicher zigtausend-fach abgelichtet. Für uns war die Fahrt am Ufer des Reschensee einer der schönsten Abschnitte der Via Claudia Augusta. Ab St. Valentin folgte eine kilometerlange fantastische Abfahrt auf Asphalt hinunter nach Malles. Im Ort kann man eben einem alten Ortskern ein schönes Schloss und eine trutzige Burgruine bestaunen. Unter immer weiter bergab entlang der Etsch tauchte Glurns mit seinen riesigen mittelalterlichen Stadtmauern auf. Glurns ist eine der kleinsten Städte in den Alpen, die Altstadt mit den 3 Tortürmen und Wehrgängen ist wirklich schick. Während der Mittagspause mit der schlechtesten Currywurst aller Zeiten zog ein Gewitter auf, welches wir in den Wehrgängen abwarteten. Mittlerweile war es bereits 13:00 Uhr und vor uns lagen noch 62 km! Nach dem Regen radelten wir weiter auf dem super ausgebauten Radweg entlang der Etsch, bei Laas mal ein paar Kilometer auf Schotter aber fast immer bergab. Nach der Kaffeepause im schönen Ortskern von Schlanders folgte die Route immer dem Fluss auf einem Radweg fast wie eine Autobahn. Bei Kastellbell hat man einen tollen Blick auf das gleichnamige Kastell. Oberhalb von Meran angekommen bietet sich ein toller Blick auf das Tal und die die Stadt. Ein phantastischer Regenbogen über dem Tal und der ?Burg machte das Panorama perfekt. In 9 Kehren führte der Radweg uns steil hinunter bis in das Zentrum von Meran, der Stadt in den Alpen mit mediteranem Flair. Unser Hotel lag mitten im Zentrum, ein Bummel durch die sehenswerte Altstadt am Abend war also kein Problem.
Heute geht‘s zum Gardasee Das Frühstück im Eiskaffee war gut, es hätte nur etwas mehr sein können. Die Altstadt von Lavis hat uns überrascht und war sehr schön und authentisch. Zurück zum Radweg an der Etsch ging es wie schon häufig am Vortag neben der Brennerautobahn weiter nach Süden. Nach 12 Kilometern sind wir in die wunderschöne Altstadt von Trento abgebogen und waren absolut begeistert. Der Dom und die vielen alten Häuser im mediterranen Stil wirkten auf uns wie aus einer anderen Zeit. Auch hier fielen uns die vielen kleinen Lädchen auf, sehr kuschelig. Am Etschradweg arbeiteten wir uns weiter nach Süden. Das Ganze entwickelte sich zur Hitzeschlacht und der Weg auf dem Deich bot nur selten Schatten. In Rovereto mussten wir auf dem Weg zum Castell die ganze Stadt umrunden. Immerhin kamen wir zu einer chilligen Pause in einem kleinen Park, ein kurzer Blick auf das Castell aus der Ferne hat uns dann doch genügt. Hinter Rovereto verließen wir bei Mori den die Via Claudia Augusta bzw. den Etschradweg in Richtung Gardasee. Wir radelten auf einem Klasse Radweg mit nur zwei Steigungen, danach ging es lange bergab bis zum See. Dort angekommen folgte die Abkühlung auf ungewollte Art und Weise, es begann erst leicht zu regnen, später folgte Gewitter und starker Regen. Nach 20 km im Dauerregen also wieder einmal Planänderung: statt Campingplatz Hotel. Dafür mit Blick auf den Gardasee.
2.400 km in 29 Tagen: Radreise auf der Via Claudia Augusta nach Italien und über die Via Alpe Adria zurück nach Deutschland im Sommer 2020, Teil I
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