© Michael Herm
Start war 09:45 Uhr bei eher trübem Wetter. Nach nur 3 km haben wir die Ziegelei Mildenberg besucht. Der Besuch des Museums (mit riesigem Ziegelofen) und eine Fahrt mit Lorenbahn, die über das weitläufige Gelände tuckelt lohnt sich - das waren zwei sehr interessante Stunden.Weiter ging‘s abwechselnd durch Wiesen u. Wälder, kurz vor Bredereiche wurde es deutlich hügliger, Nach Rast am Hafen von Bredereiche radelten wir auf Landstraßen oder daneben nach Fürstenberg, kurz vor der Stadt liegt auf der linken Seite das ehemalige Konzentrationslager Ravensbrück.Ab Fürstenberg führt die Route immer wieder an Seen vorbei, ab Neu Canow folgt ein herrlicher kurvenreicher Radweg, fast wie ein Singletrail bis Wesenberg. Nach wohlverdienter Kaffeepause haben wir über Klein Quassow abgekürzt (wir kannten die Gegend von einem Radurlaub sehr gut) , auf oder neben der Landstraße erreichten wir den wunderschön gelegenen Zeltplatz am Jamelsee bei Blankenförde. Fazit: Anfangs etwas eintönige Strecke, später dafür sehr hügelig und abwechslungsreich.Leider nur 18 - 20 ° C, meist Gegenwind, aber kein Regen :-)
Im Sommer 2013 sollte uns unsere 3- wöchige Radtour nach Dänemark führen. Von Berlin ging’s auf dem Radweg Berlin-Kopenhagen nach Norden. Nach einem Abstecher zur Insel Møn erreichten wir Kopenhagen. Von dort folgten wir der Nationalroute (N) 9 u. 6 nach Westen bis Korsor, überquerten mit dem Zug den Großen Belt und fuhren ab Nyborg entlang der Küste auf der N 50 nach Süden bis Svendborg, ab führte uns die N 8 an der Küstenlinie über Sonderborg zurück nach Deutschland, das Ziel hieß Flensburg. Auf dem Ochsenradweg radelten wir nach Süden bis zur Elbe bei Wedel. Über Buxtehude und kleinere Radrouten erreichten wir bei Buchholz in der Nordheide den Leine- Heide-Radweg, durch die Lüneburger Heide folgten wir dem Radweg über Hannover und Göttingen bis zur Leinequelle in Leinefelde. Über Mühlhausen und Erfurt erreichten wir nach 2.000 km unseren Heimatort Bad Berka.
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Tag 1: Berlin - Zehdenick, 91 km
Die Zugfahrt nach Berlin war prima, außer, dass wir in Weimar am falschen Zugende standen! (der Wagenstandsan-zeiger war falsch) Also Spurt ans andere Zugende, zum Glück war die Zugbegleiterin nett und ließ uns genügend Zeit zum Einsteigen. Keine 300 m nach dem Start am Berliner Hauptbahnhof sind wir links zum Berlin- Spandauer Schifffahrtskanal abgebogen. Diesem folgend durchquerten wir Moabit und Wedding, passierten in Tegel den gleichnamigen Flughafen und stießen danach in Spandau auf die Havel. Kurze Zeit später hatten wir die Hauptstadt im Prinzip schon hinter uns, wobei die Strecke vom Bahnhof bis hierher sehr angenehm zu fahren war, verkehrsarm, meist am Wasser und/ oder im Grünen. Hinter Henningsdorf Einkehr in der Havelklause: super Lage direkt an der Havel, gutes Essen und nette Bedienung . Es folgten schnelle aber auch anstrengende 35 km entlang des Oder-Havel-Kanals überwiegend durch die für Brandenburg so typischen Kiefernwälder über Oranienburg bis nach Liebenwalde. Die Kaffeepause hier in einem lauschigen Hofcafe hatten wir wegen der Hitze dringend nötig ;-) Direkt am idyllischen Vosskanal strampelten wir auf einem klasse  Radweg bis Zehdenick, das dortige Kloster hatte am Samstag (!) leider nur bis 12:30 offen  :-( Dafür hatten wir Glück und erlebten die Zugbrücke in Aktion. Nach 91 km dann die Ankunft auf dem Biwakplatz Wallapoint zwischen Zehdenick und Mildenberg, total idyllisch und ruhig direkt an der Havel gelegen und nur 10 €, dafür ohne Dusche  :-( Die Imbissbude hatte auch noch offen und unser Zelt konnten wir direkt am Ufer aufbauen – super! Fazit: Die Strecke führte entweder am Wasser (Spree, Havel, Kanäle, etliche Seen) entlang oder durch Wälder mit 99,9 % Asphalt.
Tag 2: Zehdenick - Blankenförde, 75 km
Los ging‘s schon um 8:30 Uhr, da knapp 100 km auf uns warteten.Anfangs über hügelige Landstraßen durch Wälder und Wiesen, vor Grazin konnten wir Reiher und Graugänse beobachten. Zwischen Pieversdorf u. Ankershagen sind wir zur sehr schön angelegten Havelquelle abgebogen (600 m), wenige Kilometer weiter führt die Strecke direkt am Schliemann- Museum (Entdecker von Troja) vorbei - nicht zu übersehen durch das trojanische Pferd vor dem Gebäude.Über Groß Dratow geht’s überwiegend auf Landstraßen nach Westen, später auf einem klasse Radweg im Wald durch den Müritz-Nationalpark nach Waren.Hier mussten wir zuerst den Radladen ansteuern: das Tretlager an meinem Rad war locker und machte mächtig Geräusche :-( Danke an die Jungs von Zweirad Karberg für die schnelle Hilfe. Die Reparaturzeit nutzten wir für die Mittagspause und zum Bummeln im quirligen Waren. Im größten Ort an der Müritz war richtig was los, jede Menge Radfahrer u. Touristen.Am Kölpinsee vorbei gings zur Nossentiner Heide, eigentliche eine schöne Strecke durch den Wald, leider hatten wir auf 5 km immer wieder losen Schotter -fast unfahrbar! Einige Kilometer vor Linstow dann endlich wieder auf Asphalt. Über die A19 und am riesigen Ferienressort Linstow vorbei haben wir hinter Dobbin eine Abkürzung auf herrlicher Strecke über Neudobbin genommen. Nach kurzem Einkauf in Krakow am See Ankunft gegen 18:15 Uhr auf dem Campingplatz am Krakower See.Fazit: ein sehr abwechslungsreicher aber auch anstrengender Tag durch die landschaftlich sehr reizvolle Müritzregion.
Tag 3: Blankenförde - Krakow am See, 99 km
Um 08:45 Uhr ging‘s los und das sollte wieder ein Tag der Anstiege werden.Gleich hinter Reimershagen der erste längere, viele weitere, teils kräftige Anstiege folgten zwischen Groß Breesen u. Kirch Rosin, die Bikeline-Karte hat hier einige “unterschlagen“, die Strecke war dafür wunderbar:schmale, kaum befahrene Landstraße durch schattige Wälder :-)Vorbei am Ufer des Inselsees erreichten wir Güstrow, kurzer Fotostop am Schloss, danach Mittagspause in Güstrows schöner Altstadt, es gab Wurstgulasch aus der Gulaschkanone am Dom ;-) Durch die belebte Innenstadt ging's Und weiter nach Norden, die Bäume entlang des Bützow-Güstrow-Kanals spendeten Schatten gönnten uns eine Pause vor dem stetigen Gegenwind. Angekommen in s Bützow, schmeckte das Eis am Eiscafe an der Warnowbrückebei den hohen Temperaturen noch mal so gut. Die folgenden 15 km bis Schwaan boten wieder jede Menge Steigungen (Mecklenburg- Vorpommern ist eben sehr hüglig und nur selten findet sich Wald bzw. Schatten. Schwaan war größer als erwartet, ins Zentrum sind wir aber nicht abgebogen. Es folgte ein super Radweg direkt neben der Straße und wieder einmal jeder Menge Steigungen :-( Nach stressfreier Fahrt bis ins Rostocker Zentrum bereits 16:00 Uhr Ankunft am Hostel Jelly fish (mitten im Zentrum und relativ preiswert) So blieb noch Zeit für einen Bummel durch Innenstadt und zum Stadthafen. Zurück im Hostel waren wir ziemlich k.o. aber voller Vorfreude auf Dänemark :-) Fazit: Sehr hügelige und damit anstrengende Tagesetappe durch die schöne Landschaft Mecklenburgs.
Tag 4: Krakow am See - Rostock, 86 km
Nach sehr zeitigem Frühstück im Hostel starteten wir um 07:45 Uhr Start zum Fährterminal. Die Strecke war bis kurz vorm Terminal gut ausgeschildert, also waren wir pünktlich und 09:00 legte unsere Scandline-Fähre (19 € pro Person incl. Rad) nach Gedser ab. Wir hatten eine sehr schöne Überfahrt bei klasse Wetter :- ) Auf kleinen Landstraßen oder super Radwegen ging's los nach Norden, vor Væggerløse sind wir von der offiziellen Route abgewichen und nicht über Nykobing gefahren, sondern nach Marielyst abgebogen, hier war richtig Trubel – jede Menge Touristen. Nach Geld abheben am Automaten und einem Riesen- Burger zum Mittag führte uns die Route meist direkt an der Küste durch Buchenwälder auf hügeligen Waldwegen, teilweise mit losem Schotter - nicht so sexy :-( Die immer wieder mögliche Sicht auf‘s Meer entschädigte aber dafür. Bei unserer zweiten Pause hatten wir den Strand für uns alleine – weit und breit keine Menschenseele, also nichts wie ab ins Wasser. 5 km vor Stubbekøbing konnten wir die Küste der Insel Møn ganz nah sehen und unseren Zeltplatz erahnen. Bei fettem Gegenwind haben wir uns bis Stubbekøbing gekämpft, im Ort bergauf bis zum Aldi, der Netto war dafür unten im Ortskern ;-) Nach einem super leckeren dänischem Eis am Fähranleger brachte uns die Fähre nach Bogø, von dort ging‘s mit mega Rückenwind über einen Damm nach Møn. 6 km weiter erreichten wir dann den idyllisch am Meer gelegenen und sehr ruhigen Campingplatz Vestmøn - sicher einer der schönsten Plätze auf unserer Tour!Fazit: Nach problemloser Überfahrt begeisterte uns schon der erste Tag in Dänemark mit einer phantastischen Küstenlandschaft bei traumhaftem Wetter.
Tag 5: Rostock - Hårbølle Havn, 81 km
Schon auf dem ersten Campingplatz in Dänemark mussten wir feststellen, dass die Ausstattung auch der einfacheren Plätze i.d.R. besser war als in Deutschland. Neben überdachten Sitzgelegenheiten gab es kostenfreie Kochmöglichkeiten :-)Nach dem Frühstück starteten wir um 08:45 Uhr und die Vorfreude war groß – heute lag Møns Klint auf unserer Route! Um dort hin zu kommen, sind wir von der offiziellen Route abgewichen und habe dabei die Insel Møn einmal umrundet. Auf kleinen Landstraßen ging's hoch und runter, teilweise direkt an der Küste entlang mit traumhaften Ausblicken aufs Meer und Rückenwind. Nach 6 kräftigen Anstiegen erreichten wir die Steilküste Møns Klint – der touristische Anziehungspunkt der Region mit einem Geocenter (Ausstellung u. Erlebniscenter zur Entstehung der Kreidefelsen) , Cafeteria u. Spielplatz. Das bedeutet natürlich auch viele Menschen und Autos . Um die 128 m hohen Kreidefelsen zu bewundern zu können, führen 490(!) Stufen zum Strand hinunter . Die Strapaze lohnt sich, die Fotos sprechen für sich ;-) Schon auf dem ersten Campingplatz in Dänemark mussten wir feststellen, dass die Ausstattung auch der einfacheren Plätze i.d.R. besser war als in Deutschland. Neben überdachten Sitzgelegenheiten gab es kostenfreie Kochmöglichkeiten :-)Nach dem Frühstück starteten wir um 08:45 Uhr und die Vorfreude war groß – heute lag Møns Klint auf unserer Route! Um dort hin zu kommen, sind wir von der offiziellen Route abgewichen und habe dabei die Insel Møn einmal umrundet. Auf kleinen Landstraßen ging's hoch und runter, teilweise direkt an der Küste entlang mit traumhaften Ausblicken aufs Meer und Rückenwind.Nach 6 kräftigen Anstiegen erreichten wir die Steilküste Møns Klint – der touristische Anziehungspunkt der Region mit einem Geocenter (Ausstellung u. Erlebniscenter zur Entstehung der Kreidefelsen) , Cafeteria u. Spielplatz. Das bedeutet natürlich auch viele Menschen und Autos . Um die 128 m hohen Kreidefelsen zu bewundern zu können, führen 490(!) Stufen zum Strand hinunter . Die Strapaze lohnt sich, die Fotos sprechen für sich ;-) Die Weiterfahrt war mit vielen Anstiegen und extremen Gegenwind ziemlich beschwerlich. In der gemütlichen Kleinstadt Stege fand sich eine Einkaufsmöglichkeit und ein Platz zum Verschnaufen. Auf den letzten 10 km auf einer Hauptverkehrsstraße ohne Radweg mussten wir beim Kampf gegen den starken Wind nach einmal alles geben ;-) 17:00 Ankunft auf dem Zeltplatz Mønbroen bei Køster - super Platz fürs Zelt direkt am Ufer mit Meerblick. Neben uns hat ein nettes Pärchen aus Berlin sein Zelt aufgeschlagen – der Abend zu viert war wirklich schön! Die Sanitäreinrichtungen auf diesem einfachen Campingplatz waren zwar nicht die modernsten, aber dafür sauber.Fazit: sehr anstrengender Tag mit einigen steilen Anstiegen und der Steilküste Møns Klint als absolutes Highlight!
Tag 6: Hårbølle Havn - Mønbroen, 75 km
Nach einer im wahrsten Sinne des Wortes stürmischen Nacht starten wir schon 08:15 Uhr, immerhin lagen 95 km vor uns.Die 2 km lange Brücke von Koster nach Kalvehave, die wir von unserem Zeltplatz bereits gesehen hatten, war bei starkem Seitenwind die erste Herausforderung. Extremer Gegenwind und jede Menge Steigungen forderten danach alles von uns. Die Straße hinter Praesto war in der Radkarte als stark befahrene Straße ohne Radweg auf 8 km eingezeichnet, war aber halb so schlimm, da kaum Verkehr - und Stefanie hatte extra eine totschicke Warnweste angezogen ;-) Ab und zu führte die Route an der Küste entlang, toller Blick aufs Meer und nach Møn, leider war es etwas diesig.Den vielen Steigungen folgte eine rasante Abfahrt nach Fakse Ladeplads, ein Küstenstädtchen mit einem hässlichen Industriegelände direkt am Meer. Einkehr beim Italiener (der eher ein Libanese war): Burger u. Spaghetti Bolognese, lecker! 34 km weiter dann unser nächster Stopp an Stevns Klint bei Højerup: dort steht ein sehr schöne mittelalterliche Kirche direkt am Kreidefelsen.Hinter Holtug sind wir von der Route zum Meer hin abgewichen, die in der Bikeline-Karte erwähnten Hügelgräber haben wir leider nicht gefunden, dafür haben wir die Oeresundbrücke und die Küste von Kopenhagen und Malmö am Horizont entdeckt . Leider sind wir zur großen Enttäuschung von Stefanie auf unserem Schlecker auch am Schloss Gjorslev vorbei navigiert. Die restlichen 13 km bis Strøby waren mit viel Gegenwind noch einmal sehr anstrengend.Überraschung auf dem riesigen Campingplatz: unser netter dänischer Nachbar hat uns Tisch u. Stühle herüber gestellt und uns gegen 22:00 Uhr sogar noch einen Kaffee gekocht :-) Die Dänen sind eben ein nettes Völkchen.Fazit: Bisher die anstrengendste Etappe, sehr hügelig, viel starken Gegenwind aber tolle Landschaft!
Tag 7: Mønbroen - Strøby, 95 km
Auf nach Kopenhagen, oder København, wie die Dänen sagen, halb Neun ging‘s bei strahlendem Sonnenschein los. Die ersten 8 km bis Køge waren einfach wunderbar: immer direkt an Meer mit Blick auf die Küste von Kopenhagen. In Køge haben wir uns die schöne Altstadt mit dem ältesten Fachwerkhaus Dänemarks angesehen. Ab Koege von der Route abgewichen, die offizielle führt einige Kilometer im Landesinneren parallel zur Küste. Wir sind hingegen entlang der 151 gefahren: wenig Verkehr, breiter Radweg im Schatten. Bis auf eine Polizeiverfolgungsjagd war das eine sehr angenehme Fahrt auf einer sehr schönen Route.Auf Halbinsel vor Ishoj gönnten wir uns nach 35 km bei über 30 °C eine längere Pause mit Mittagsschläfchen ;-) in einem schattigen Wäldchen. Die letzten 10 km bis Kopenhagen waren dann sehr entspannt, auf verkehrsarmer Strecke sind wir ins Zentrum geradelt und haben unser Hotel Wakeup Copenhagen problemlos gefunden (so ein Fahrrad-Navi ist gerade in Großstädten unbe-zahlbar) Nach dem Einchecken war noch Zeit, die City von Kopenhagen etwas zu erkunden, tolle Stadt und jede Menge Menschen ;-)
Tag 8: Strøby - Kopenhagen, 72 km
Kopenhagen ist auf jeden Fall eine Reise wert. Wir haben 1 ½ Tage in dieser wunderschönen Stadt verbracht. Abgesehen davon, das Radfahren hier wirklich viel Spaß macht, hat die Stadt für jeden Geschmack etwas zu bieten. Jede Menge Sehenswürdigkeiten warten auf die Besucher der Stadt. Wir haben uns u.a. Schloss Amalienborg, den Sitz der Königsfamilie, Schloss Rosenborg mit dem schönen Park, den alten Stadthafen Nyhavn, die Fußgängerzone Strøget und die wunderschöne Frauenkirche (Vor Frue Kirke) angesehen. Auch eine der am Nyhavn startenden Hafenrundfahrten haben wir gemacht und dabei viel über Kopenhagen erfahren. Sicher braucht man, um die Stadt nur halbwegs zu erkunden, mehr Zeit - vielleicht beim nächsten Mal.
Tag 9: Kopenhagen, Sightseeing
Nach dem das Chaos im Hotelzimmer beseitigt und die Räder in der Tiefgarage gepackt waren ging‘s 09:15 Uhr los.Für den Rückweg bis Ishhøi sind wir eine andere, sehr schöne Strecke gefahren, die mehr durch Natur führte, dafür war die Oberfläche nicht immer ganz so super. Nach der Überquerung der Autobahnbrücke - natürlich auf dem Radweg ;-) traf die Route bei Brøndby Strand auf die Køge-Bucht. Ab hier fuhren wir auf Nationalroute 6, der wir wenige Kilometer später bei Greve nach Westen ins Landesinnere gefolgt sind. Auf sehr schönen Radwegen und kleinen Landstraßen rollten wir nach Roskilde, einer Stadt am gleichnamigen Fjord, die vielen evtl. durch das Roskilde-Musikfestival kennen. Den sehenswerten Dom der Stadt haben wir leider nur von außen betrachtet, den Eintritt von 60 DK (ca. 8 €) pro Person fanden wir einfach unangemessen. Ab hier wurde es deutlich hügliger und die Route führte teilweise über schlechte Feldwege. Ganz dick kam es hinter Schloss Lendreborg (sehenswert ist nur der Park, das Schloss ist in Privatbesitz und nicht zugänglich): auf ca. 3 km führt die Route auf einer üblen Schotterpiste, für Reiseradler mit Gepäck fast unfahrbar! Dass wir befanden uns immer noch auf der Nationalroute Nr. 6 befanden, konnten wir kaum glauben.Die Sonne gab auch an diesem Tag wieder ihr bestes und so sorgten wir in Kirke Havalsoe für den dringend notwendigen Wassernachschub. Hinter Kirke Havalsoe verlief die Route über Wiesen u. durch Wälder für ca. 2 km auf einem mit dem Reiserad schwierig zu fahrenden Singletrail - die spinnen, die Dänen ;-) Hinzu kam das anspruchsvolle Profil mit ständigem auf und ab. 16:45 Uhr dann Ankunft auf dem Campingplatz bei Ringstedt, schöner Platz mit Pool (haben wir genutzt), aber steinharter Boden und kein Schatten. Fazit: Auch im Landesinneren ist die Landschaft schön, die Qualität der Nationalroute 6 hat uns teilweise entsetzt – auch in Dänemark sind Radwege nicht immer top.
Tag 10: Kopenhagen - Ringstedt, 86 km
Nach dem Start um 09:00 Uhr erwarteten uns anfangs Steigungen wie am Vortag, dafür heute mal Rückenwind :-) Nach wenigen Kilometern hatten wir einen wunderbaren Blick auf den 6 km langen Haraldstedt See. Hinter Haraldstedt änderten wir die Fahrtrichtung und es ging für 3,5 km auf der gut ausgebauten 215 nach Süden, zum Glück mit wenig Verkehr. Es blieb sehr hügelig, bei Kilometer 31 lag erneut ein großer See auf unserer Strecke: der Tystrup See, den wir am nördlichen Ufer passierten.Da wir immer noch der Nationalroute 6 folgten, die größere Städte wie Ringstedt oder Sorø umging, lag auf sage und schreibe 50 km keine Einkaufs- oder Einkehrmöglichkeit auf unserer Strecke :-).Erst in der Kleinstadt Slagelse gab es dann die ersehnte, ausgiebige Mittagspause. Danach haben wir uns noch die nette Innenstadt angeschaut. Hinter Salgelse führte Route für 2 km auf dem Seitenstreifen der 150, 10 km später waren wir bereits am großen Belt und genossen die tolle Sicht auf die Bucht! Am dem Weg nach Korsør lag die Bahnstation, von der wir am nächsten Morgen mit dem Zug über den Großen Belt fahren wollten. So haben wir die Gelegenheit genutzt, und gleich nach Nyborg gekauft. an der Festung Korsør (hat uns etwas enttäuscht) gab es dann eine Kaffeepause mit einem tollen Blick auf die Belt-Brücke. Nach einem Schlenker durch die sehr verschlafene Innenstadt erreichten wir nach 2 km den schönen Campingplatz außerhalb der Stadt. Wir hatten die gesamte Zeltwiese für uns, da wir die einzigen Zelter waren ;-) Fazit: Auch der 2. Teil unserer Inlandsstrecke hat Spaß gemacht, die Ankunft am Großen Belt mit Blick auf die riesige Brücke war Klasse!
Tag 11: Ringstedt - Korsør, 79 km
Um 08:20 Uhr sind wir durch das morgendliche Korsor die 7 km zum Bahnhof geradelt, um mit dem Zug den großen Belt zu überqueren (bzw. zu unterqueren, die erste Teilstrecke fährt der Zug unter dem Meer)Das Einsteigen war chaotisch, da keine Wagenstandsanzeiger vorhanden waren. Wir mussten für die nur 14 km weite Strecke Platzkarten für die Räder kaufen und standen am Bahnsteig natürlich am falschen Zugende:-( . Endlich im Zug, war das Radabteil voll gestellt mit Kinderwagen. Die Fahrt bis Nyborg dauerte nur 12 Minuten, dort haben wir uns kurz die Innenstadt angeschaut, das Schloss aber leider verpasst. Dafür kurz hinter Nyborg am Schloss Holckenhavn halt gemacht, das Schloss ist in Privatbesitz und kann leider nur von außen besichtigt werden.Nach 2 Tagen im Inland orientiert sich unsere Route (Nr. 50) jetzt wieder mehr oder weniger an der Küstenlinie. Es folgte eine hügelige Strecke, größtenteils auf kleinen Landstraßen mit teils giftigen Anstiegen – das kannten wir ja schon von Dänemark ;-) Positiver Aspekt des auf und ab: hinter Tarup hatten wir einen phantastischen Ausblick auf Belt und Brücke! Die laut Bikeline-Karte stark befahrene Straße zwischen Bøsøre u. Hesselager war sehr verkehrsarm! Wenig später lag rechts der Straße die Burg Hesselagergard, die zwar nicht zu betreten war, aber auch von außen wunderschön verträumt aussah. Nach einigen Steigungen folgte eine längere Abfahrt bis Lunderborg, ab hier ging‘s dann fast immer direkt an der Küste entlang, über Tiselholt (schönes privates Schloss) haben wir den Zick-Zack-Kurs der offiziellen Route auf Waldwegen abgekürzt. 5 km vor Svenborg biegt die Radroute nach rechts ab und es warten zwei wirklich knackige Anstiege, dafür führt die Reststrecke bis in die Stadt auf einem herrlichem Waldweg. Nach ca. 62 km erreichten wir mit Svendborg endlich die erste Stadt mit nennenswerten Einkehrmöglichkeiten(!) Das Zentrum war nett und sehr belebt mit einigen schönen historischen Gebäuden.Da es erst 15:00 war, haben wir hier unsere Routenplanung kurzfristig geändert und sind nicht zum nahen Campingplatz auf der Insel Tasinge gefahren, sondern haben noch 15 km dran gehangen. Auf einer sehr reizvollen Strecke auf kleinen Landsträßchen sind wir direkt an der See bis zum Campingplatz Syltemae bei Ballen geradelt, ein sehr schöner u. sehr ruhiger Platz direkt am Meer.Fazit: Eine sehr schöne (und teils sehr hügelige) Strecke mit sehenswerten Städten wie Nyborg oder Svendburg und traumhafter Küstenlandschaft.
Tag 12: Korsør - Ballen, 78 km
Die Nacht hat es länger leicht geregnet, kurz vor 7 Uhr hörte es dann auf :-) Gegen 09:00 ging‘s auf sehr hügligen kleinen Nebenstraßen nach Westen, heute mal mit richtig Rückenwind. Für 5 km radelten wir auf dem Radstreifen der (zum Glück) kaum befahrenen 44 bis nach Faaborg, in der gemütlichen Hafenstadt mit schöner Altstadt dann unser erster Stopp mit super leckerem Softeis ;-) Hinter Faarborg folgen knackige Steigungen bis Horne, die schöne Rundkirche haben dort wir auch von innen besichtigt. Die folgenden 6 km bis zur Fähre Bøjden - Fynshav gingen dank Rückenwind richtig gut, Fährtickets gekauft (180 DK) und schon 3 Minuten später legte die Fähre ab. Die nächste Fähre wäre erst in 2 Stunden gefahren - Glück muss man haben :-) Nach 50 Minuten Fahrt bei ruhiger See und guter Sicht auf die Küsten wartete gleich nach dem Hafen in Fynshav eine lange kräftige Steigung und danach: hüglige Landstraßen, was sonst? Die letzten 5 km bis Sonderborg führte die Strecke auf einem herrlichen Waldweg direkt am Meer (suboptimal mit Sand/ Kies-Gemisch) bis in die schöne u. sehr belebte Altstadt. Die Suche nach einer preiswerten Einkehr dauerte ewig, 15:30 Uhr dann endlich Mittag(!) beim Asiaten. Nach Überquerung der Brücke über den Alsund hatten wir noch einen klasse Blick auf Schloss u. Stadt Sonderborg. Anschließend haben wir für dänische Verhältnisse eine Hammer-Steigung zur Dybbøl-Mühle bezwungen, hier befindet sich außerdem das Geschichtszentrum Dybbøl Banke, welches die entscheidende Schlacht im Krieg zwischen Dänemark und Preuβen/Österreich von 1864 dokumentiert. Nach einer Kaffeepause am Hafen von Egernsund 4 km weiter dann die Ankunft auf dem ****Sterne Campingplatz in Rinkenaes, Zelt augebaut, im Pool gebadet und relaxt :-) Fazit: Sonderborg war sehr sehenswert, Strecke und Landschaft wir immer wunderbar und teilweise sehr hügelig!
Tag 13: Ballen - Rinkenaes, 81 km
Nach dem Start um 09:15 Uhr ging es bis Kollund auf einer verkehrsarmen Küstenstraße entlang der Flensburger Förde, aus dem morgendlichen Nebel tauchten immer wieder kleine Inseln im Meer auf. Am Ortsende von Kollund verließ die Radroute die Straßen und bog mit einem krassen Anstieg in den Wald ab. Der folgende Waldweg war teilweise mit Reiserädern unfahrbar, zum Glück wurde es später besser und so führt uns dieser Weg fast unbemerkt über die Grenze nach Deutschland.Kurze Zeit später erreichten wir Flensburg, kurzer Halt am Museumshafen mit einem historischen Hafenkran u. vielen restaurierten Segelschiffen. Hier mussten wir uns nach 10 Tagen und 700 km von der Ostsee verabschieden ;-) Danach erkundeten wir die quirlige Innenstadt mit der sehr belebten Fußgängerzone, die aber auch ganz schön laut u. nervig auf uns wirkte – daran müssen wir uns nach den vergangenen Tagen erst wieder gewöhnen. Ab Flensburg folgte unsere Route dem Ochsenradweg, die Radwegführung in der Stadt war teilweise katastrophal, besonders das extrem steile und schmale Stück vom Bahnhof zur Schleswiger Straße! Bis Jarplund folgten hügelige Landstraßen. Ab Munkwolstrup unbedingt die ausgeschilderte Alternativroute durch den Wald nach Oeversee wählen, fährt sich gut und man kommt am Snakelmarker See vorbei. Tip: Wenn man von Oversee dem Eurovelo 3 durch den Wald folgt, erwartet einen zwar nicht die perfekte Oberfläche, dafür aber ein wunderbarer kleiner Waldsee. Hinter Idstein und vorbei am gleichnamigen See folgte wieder eine anstrengende Waldwegetappe, Kiesschotter u.Sand - tolle Kombination :-( Nach Querung der B201 war unser Tagesziel Schleswig in Sicht. Auf einer langen Abfahrt durch die Stadt ging es zur Schlei hinab. Der Campingplatz Haithabu in Haddeby liegt am Ufer der Schlei, leider auch direkt an der B76. Da an diesem Wochenende auch noch das Wikingerfestival am See stattfand, war der Platz sehr voll, freundlich wurden wir auch nicht gerade empfangen - sicher der schlechteste Platz bisher :-( Fazit: Der Abschied von der Ostseeküste viel uns nicht leicht ;-) Flensburg hat uns etwas enttäuscht und dass der Ochsenradweg nicht immer super ausgebaut ist, wussten wir vorher.
Tag 14: Rinkenaes - Schleswig, 68 km
Die Nacht war sehr angenehm, trotz buckligem Untergrund und der nahen Bundesstraße.Unser Gepäck ließen wir im Zelt und starteten erst einmal in Richtung Schleswig, um uns die Stadt anschauen. Zuerst den über die Schlei weithin sichtbaren Dom St. Petri (beeindruckend zumindest von außen, war leider geschlossen), danach die mittelalterliche Anlage des St.Johanniskloster und das Fischerviertel Holm mit vielen schicken kleinen Häusern und dem zentralen Friedhof mit Kapelle.Danach schnell noch den Radführer Leine-Heide-Radweg in einer Buchhandlung gekauft, am Radladen Luft aufgepumt und auf dem Rückweg zum Campingplatz Schloss Gottorf angeschaut. Nach den ersten 13 km ging‘s nach dem Zeltabbau 10:30 Uhr endlich auf zur Tour. Die zum Wikinger-Museum gehörenden Hütten (nur 1 km vom See entfernt) wollten wir uns nicht entgehen lassen. Dort angekommen realisierten wir, dass die Wegführung des Ochsenradwegs auf der Bikeline-Radkarte und der Velomap-OSM-Karte des Garmin-Navis total unterschiedlich waren! (Die Recherche zu Hause brachte Klarheit: in der Region Schleswig existieren zwei Varianten des Ochenradweges!) Ohne geplante Route radelten wir dann in Richtung Klein Rheide, nie so ganz sicher, auf dem richtige Weg zu sein ;-) Schon seit Schleswig war das Profil deutlich flacher geworden, die wenigen Steigungen auch nicht mehr so steil. Die Tweebargen- Grabhügel bei Dannewerg fanden wir eher weniger spektakulär. Danach wurde der Weg schlechter und wir entschieden uns, bis Klein Rheide auf die Landstraße auszuweichen. Bis Kropp folgten wir dann wieder dem Ochsenradweg, wählten danach in Richtung Tetenhusen aber eine ruhige Nebenstraße mit begleitendem Radweg (die offizielle Streckenführung war hier oberflächenmäßig unzumutbar).Bis Rendsburg mussten wir dann nochmal die Zähne zusammen beißen, gegen 13:30 kamen wir an - Mittag beim Chinesen, Städtchen angeschaut und auf zur Schwebefähre. Die war gerade außer Betrieb  aber der Fußgänger Tunnel unter dem Nord-Ostsee-Kanal, 21,47 m unter Null auf einer Länge von 130 m war auch ein Erlebnis. Nach einem leckeren Eis nahmen wir die letzten 35 km in Angriff. Die Wetterprognose war schlecht, aber davon ließen wir uns erst einmal nicht beeindrucken. Der Ochsenweg folgte meist ruhigen Nebenstraßen, oft mit Hecken umsäumt – klasse bei Gegenwind  Ab und zu kürzten wir mit Hilfe des Navis ab, müde Beine und den aktuellen Regenradar im Blick erreichten wir 17:25 Uhr in Hohenwestedt. Schnell noch das Zelt und die Isomatten regendicht verpackt und schon ging‘s auch los – ein Unwetter vom feinsten. Derweil machten wir es uns in einer Italienischen Eisdiele bequem draußen schien die Welt unter zu gehen. Also suchten wir uns ein Hotel im Ort – die erste feste Unterkunft nach 11 Tagen. Fazit: Gut, das wir uns Schleswig noch angesehen haben. Die Strecke war mal so mal so, auf jeden Fall deutlich flacher. Die Ankunft vor dem Unwetter war eine Punktlandung – so ein Regenradar ist eine klasse Erfindung ;-)
Tag 15: Schleswig - Hohenwestedt, 94 km
Das nennt man Pech: im Hotel war eine Hochzeitsfeier, genau unter unserem Zimmer, extreme Lautstärke bis 04:30! – nicht gerade fair vom Hotel, das Zimmer war eigentlich nicht zu vermieten :-( Das Frühstück war ok, der Kaffee eher nicht .Los ging‘s 09:45 Uhr in Richtung Itzehoe, meist auf kleinen Landstraßen oder Wirtschaftswegen. Die Hecken, die den Blick auf die Landschaft verwehrten, empfanden wir heute als Segen: wir hatten kräftigen Gegenwind ;-) Itzehoe haben wir rechts liegen lassen, da wir die letzte Elbfähre bei Wedel um 18:40 erreichen mussten. Mittagspause in Elmshorn beim Italiener, die Innenstadt war kein Highlight. 8 Kilometer weiter erreichten wir bei Seestermühle die Elbe, allmählich “drehten“ wir mit der Fahrtrichtung in den kräftigen Nordwestwind. Außer den Schafgattern am Deich konnte uns nun nichts mehr aufhalten :-) 16:45 waren wir am Fähranleger bei Wedel, 5 Min. zu spät :-( Die zwei Stunden bis zur nächsten Fähre verbrachten wir im Café Fährhaus. Hier kann man über Lautsprecher die Durchsagen der Schiffsbegrüßungsanlage Willkomm Höft verfolgen, die jedes Schiff über 1.000 Bruttoraumzahl ankündigt und mit Nationalhymne begrüßt.) Es regnete leicht vor sich hin, um 19:30 Uhr endlich Ankunft auf dem Campingplatz in Mittelnkirchen (den gemütlichen Platz beim Bauern kannten wir schon von unserer Tour im Sommer 2010). Also schnell das Zelt aufgebaut, zum Döner nach Steinkirchen gefahren, geduscht und Feierabend :-)Fazit: Eine angenehm zu fahrende Schlussetappe des Ochsenradweges
Tag 16: Hohenwestedt - Mittelnkirchen, 97 km
2014 km in 23 Tagen: Radreise im Sommer 2013 von Berlin nach Kopenhagen weiter nach Nyborg und von Flensburg, auf dem Ochsenradweg zur Elbe und auf dem Leine-Heide-Radweg nach Thüringen, Teil 1
Radreise von Berlin nach Kopenhagen
auf nach Dänemark
Weiter zum 2. Teil Weiter zum 2. Teil
ins Land der Seen
zur Müritz
auf zur Ostsee
über die Ostsee
zur Insel Møn
weiter nach Norden
auf nach Kopenhagen
zu Fuß durch Kopenhagen
nach Seeland
zum Großen Belt
nach Fünen
nach Südjütland
zurück nach Deutschland
entlang der Schlei
auf zur Elbe
© Michael Herm
Start war 09:45 Uhr bei eher trübem Wetter. Nach nur 3 km haben wir die Ziegelei Mildenberg besucht. Der Besuch des Museums (mit riesigem Ziegelofen) und eine Fahrt mit Lorenbahn, die über das weitläufige Gelände tuckelt lohnt sich - das waren zwei sehr interessante Stunden.Weiter ging‘s abwechselnd durch Wiesen u. Wälder, kurz vor Bredereiche wurde es deutlich hügliger, Nach Rast am Hafen von Bredereiche radelten wir auf Landstraßen oder daneben nach Fürstenberg, kurz vor der Stadt liegt auf der linken Seite das ehemalige Konzentrationslager Ravensbrück.Ab Fürstenberg führt die Route immer wieder an Seen vorbei, ab Neu Canow folgt ein herrlicher kurvenreicher Radweg, fast wie ein Singletrail bis Wesenberg. Nach wohlverdienter Kaffeepause haben wir über Klein Quassow abgekürzt (wir kannten die Gegend von einem Radurlaub sehr gut) , auf oder neben der Landstraße erreichten wir den wunderschön gelegenen Zeltplatz am Jamelsee bei Blankenförde. Fazit: Anfangs etwas eintönige Strecke, später dafür sehr hügelig und abwechslungsreich.Leider nur 18 - 20 ° C, meist Gegenwind, aber kein Regen :-)
Im Sommer 2013 sollte uns unsere 3-wöchige Radtour nach Dänemark führen. Von Berlin ging’s auf dem Radweg Berlin- Kopenhagen nach Norden. Nach einem Abstecher zur Insel Møn erreichten wir Kopenhagen. Von dort folgten wir der Nationalroute (N) 9 u. 6 nach Westen bis Korsor, überquerten mit dem Zug den Großen Belt und fuhren ab Nyborg entlang der Küste auf der N 50 nach Süden bis Svendborg, ab führte uns die N 8 an der Küstenlinie über Sonderborg zurück nach Deutschland, das Ziel hieß Flensburg. Auf dem Ochsenradweg radelten wir nach Süden bis zur Elbe bei Wedel. Über Buxtehude und kleinere Radrouten erreichten wir bei Buchholz in der Nordheide den Leine-Heide-Radweg, durch die Lüneburger Heide folgten wir dem Radweg über Hannover und Göttingen bis zur Leinequelle in Leinefelde. Über Mühlhausen und Erfurt erreichten wir nach 2.000 km unseren Heimatort Bad Berka.
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Tag 1: Berlin - Zehdenick, 91 km
Die Zugfahrt nach Berlin war prima, außer, dass wir in Weimar am falschen Zugende standen! (der Wagenstandsan- zeiger war falsch) Also Spurt ans andere Zugende, zum Glück war die Zugbegleiterin nett und ließ uns genügend Zeit zum Einsteigen. Keine 300 m nach dem Start am Berliner Hauptbahnhof sind wir links zum Berlin-Spandauer Schifffahrtskanal abgebogen. Diesem folgend durchquerten wir Moabit und Wedding, passierten in Tegel den gleichnamigen Flughafen und stießen danach in Spandau auf die Havel. Kurze Zeit später hatten wir die Hauptstadt im Prinzip schon hinter uns, wobei die Strecke vom Bahnhof bis hierher sehr angenehm zu fahren war, verkehrsarm, meist am Wasser und/ oder im Grünen. Hinter Henningsdorf Einkehr in der Havelklause: super Lage direkt an der Havel, gutes Essen und nette Bedienung . Es folgten schnelle aber auch anstrengende 35 km entlang des Oder-Havel-Kanals überwiegend durch die für Brandenburg so typischen Kiefernwälder über Oranienburg bis nach Liebenwalde. Die Kaffeepause hier in einem lauschigen Hofcafe hatten wir wegen der Hitze dringend nötig ;-) Direkt am idyllischen Vosskanal strampelten wir auf einem klasse  Radweg bis Zehdenick, das dortige Kloster hatte am Samstag (!) leider nur bis 12:30 offen  :-( Dafür hatten wir Glück und erlebten die Zugbrücke in Aktion. Nach 91 km dann die Ankunft auf dem Biwakplatz Wallapoint zwischen Zehdenick und Mildenberg, total idyllisch und ruhig direkt an der Havel gelegen und nur 10 €, dafür ohne Dusche  :-( Die Imbissbude hatte auch noch offen und unser Zelt konnten wir direkt am Ufer aufbauen – super! Fazit: Die Strecke führte entweder am Wasser (Spree, Havel, Kanäle, etliche Seen) entlang oder durch Wälder mit 99,9 % Asphalt.
Tag 2: Zehdenick - Blankenförde, 75 km
Los ging‘s schon um 8:30 Uhr, da knapp 100 km auf uns warteten.Anfangs über hügelige Landstraßen durch Wälder und Wiesen, vor Grazin konnten wir Reiher und Graugänse beobachten. Zwischen Pieversdorf u. Ankershagen sind wir zur sehr schön angelegten Havelquelle abgebogen (600 m), wenige Kilometer weiter führt die Strecke direkt am Schliemann- Museum (Entdecker von Troja) vorbei - nicht zu übersehen durch das trojanische Pferd vor dem Gebäude.Über Groß Dratow geht’s überwiegend auf Landstraßen nach Westen, später auf einem klasse Radweg im Wald durch den Müritz- Nationalpark nach Waren.Hier mussten wir zuerst den Radladen ansteuern: das Tretlager an meinem Rad war locker und machte mächtig Geräusche :-( Danke an die Jungs von Zweirad Karberg für die schnelle Hilfe. Die Reparaturzeit nutzten wir für die Mittagspause und zum Bummeln im quirligen Waren. Im größten Ort an der Müritz war richtig was los, jede Menge Radfahrer u. Touristen.Am Kölpinsee vorbei gings zur Nossentiner Heide, eigentliche eine schöne Strecke durch den Wald, leider hatten wir auf 5 km immer wieder losen Schotter -fast unfahrbar! Einige Kilometer vor Linstow dann endlich wieder auf Asphalt. Über die A19 und am riesigen Ferienressort Linstow vorbei haben wir hinter Dobbin eine Abkürzung auf herrlicher Strecke über Neudobbin genommen. Nach kurzem Einkauf in Krakow am See Ankunft gegen 18:15 Uhr auf dem Campingplatz am Krakower See.Fazit: ein sehr abwechslungsreicher aber auch anstrengender Tag durch die landschaftlich sehr reizvolle Müritzregion.
Tag 3: Blankenförde - Krakow am See, 99 km
Um 08:45 Uhr ging‘s los und das sollte wieder ein Tag der Anstiege werden.Gleich hinter Reimershagen der erste längere, viele weitere, teils kräftige Anstiege folgten zwischen Groß Breesen u. Kirch Rosin, die Bikeline-Karte hat hier einige “unterschlagen“, die Strecke war dafür wunderbar:schmale, kaum befahrene Landstraße durch schattige Wälder :-)Vorbei am Ufer des Inselsees erreichten wir Güstrow, kurzer Fotostop am Schloss, danach Mittagspause in Güstrows schöner Altstadt, es gab Wurstgulasch aus der Gulaschkanone am Dom ;-) Durch die belebte Innenstadt ging's Und weiter nach Norden, die Bäume entlang des Bützow-Güstrow-Kanals spendeten Schatten gönnten uns eine Pause vor dem stetigen Gegenwind. Angekommen in s Bützow, schmeckte das Eis am Eiscafe an der Warnowbrückebei den hohen Temperaturen noch mal so gut. Die folgenden 15 km bis Schwaan boten wieder jede Menge Steigungen (Mecklenburg-Vorpommern ist eben sehr hüglig und nur selten findet sich Wald bzw. Schatten. Schwaan war größer als erwartet, ins Zentrum sind wir aber nicht abgebogen. Es folgte ein super Radweg direkt neben der Straße und wieder einmal jeder Menge Steigungen :-( Nach stressfreier Fahrt bis ins Rostocker Zentrum bereits 16:00 Uhr Ankunft am Hostel Jelly fish (mitten im Zentrum und relativ preiswert) So blieb noch Zeit für einen Bummel durch Innenstadt und zum Stadthafen. Zurück im Hostel waren wir ziemlich k.o. aber voller Vorfreude auf Dänemark :-) Fazit: Sehr hügelige und damit anstrengende Tagesetappe durch die schöne Landschaft Mecklenburgs.
Tag 4: Krakow am See - Rostock, 86 km
Nach sehr zeitigem Frühstück im Hostel starteten wir um 07:45 Uhr Start zum Fährterminal. Die Strecke war bis kurz vorm Terminal gut ausgeschildert, also waren wir pünktlich und 09:00 legte unsere Scandline-Fähre (19 € pro Person incl. Rad) nach Gedser ab. Wir hatten eine sehr schöne Überfahrt bei klasse Wetter :-) Auf kleinen Landstraßen oder super Radwegen ging's los nach Norden, vor Væggerløse sind wir von der offiziellen Route abgewichen und nicht über Nykobing gefahren, sondern nach Marielyst abgebogen, hier war richtig Trubel – jede Menge Touristen. Nach Geld abheben am Automaten und einem Riesen-Burger zum Mittag führte uns die Route meist direkt an der Küste durch Buchenwälder auf hügeligen Waldwegen, teilweise mit losem Schotter - nicht so sexy :-( Die immer wieder mögliche Sicht auf‘s Meer entschädigte aber dafür. Bei unserer zweiten Pause hatten wir den Strand für uns alleine – weit und breit keine Menschenseele, also nichts wie ab ins Wasser. 5 km vor Stubbekøbing konnten wir die Küste der Insel Møn ganz nah sehen und unseren Zeltplatz erahnen. Bei fettem Gegenwind haben wir uns bis Stubbekøbing gekämpft, im Ort bergauf bis zum Aldi, der Netto war dafür unten im Ortskern ;-) Nach einem super leckeren dänischem Eis am Fähranleger brachte uns die Fähre nach Bogø, von dort ging‘s mit mega Rückenwind über einen Damm nach Møn. 6 km weiter erreichten wir dann den idyllisch am Meer gelegenen und sehr ruhigen Campingplatz Vestmøn - sicher einer der schönsten Plätze auf unserer Tour!Fazit: Nach problemloser Überfahrt begeisterte uns schon der erste Tag in Dänemark mit einer phantastischen Küstenlandschaft bei traumhaftem Wetter.
Tag 5: Rostock - Hårbølle Havn, 81 km
Schon auf dem ersten Campingplatz in Dänemark mussten wir feststellen, dass die Ausstattung auch der einfacheren Plätze i.d.R. besser war als in Deutschland. Neben überdachten Sitzgelegenheiten gab es kostenfreie Kochmöglichkeiten :-)Nach dem Frühstück starteten wir um 08:45 Uhr und die Vorfreude war groß – heute lag Møns Klint auf unserer Route! Um dort hin zu kommen, sind wir von der offiziellen Route abgewichen und habe dabei die Insel Møn einmal umrundet. Auf kleinen Landstraßen ging's hoch und runter, teilweise direkt an der Küste entlang mit traumhaften Ausblicken aufs Meer und Rückenwind. Nach 6 kräftigen Anstiegen erreichten wir die Steilküste Møns Klint – der touristische Anziehungspunkt der Region mit einem Geocenter (Ausstellung u. Erlebniscenter zur Entstehung der Kreidefelsen) , Cafeteria u. Spielplatz. Das bedeutet natürlich auch viele Menschen und Autos . Um die 128 m hohen Kreidefelsen zu bewundern zu können, führen 490(!) Stufen zum Strand hinunter . Die Strapaze lohnt sich, die Fotos sprechen für sich ;-) Schon auf dem ersten Campingplatz in Dänemark mussten wir feststellen, dass die Ausstattung auch der einfacheren Plätze i.d.R. besser war als in Deutschland. Neben überdachten Sitzgelegenheiten gab es kostenfreie Kochmöglichkeiten :-)Nach dem Frühstück starteten wir um 08:45 Uhr und die Vorfreude war groß – heute lag Møns Klint auf unserer Route! Um dort hin zu kommen, sind wir von der offiziellen Route abgewichen und habe dabei die Insel Møn einmal umrundet. Auf kleinen Landstraßen ging's hoch und runter, teilweise direkt an der Küste entlang mit traumhaften Ausblicken aufs Meer und Rückenwind.Nach 6 kräftigen Anstiegen erreichten wir die Steilküste Møns Klint – der touristische Anziehungspunkt der Region mit einem Geocenter (Ausstellung u. Erlebniscenter zur Entstehung der Kreidefelsen) , Cafeteria u. Spielplatz. Das bedeutet natürlich auch viele Menschen und Autos . Um die 128 m hohen Kreidefelsen zu bewundern zu können, führen 490(!) Stufen zum Strand hinunter . Die Strapaze lohnt sich, die Fotos sprechen für sich ;- ) Die Weiterfahrt war mit vielen Anstiegen und extremen Gegenwind ziemlich beschwerlich. In der gemütlichen Kleinstadt Stege fand sich eine Einkaufsmöglichkeit und ein Platz zum Verschnaufen. Auf den letzten 10 km auf einer Hauptverkehrsstraße ohne Radweg mussten wir beim Kampf gegen den starken Wind nach einmal alles geben ;-) 17:00 Ankunft auf dem Zeltplatz Mønbroen bei Køster - super Platz fürs Zelt direkt am Ufer mit Meerblick. Neben uns hat ein nettes Pärchen aus Berlin sein Zelt aufgeschlagen – der Abend zu viert war wirklich schön! Die Sanitäreinrichtungen auf diesem einfachen Campingplatz waren zwar nicht die modernsten, aber dafür sauber.Fazit: sehr anstrengender Tag mit einigen steilen Anstiegen und der Steilküste Møns Klint als absolutes Highlight!
Tag 6: Hårbølle Havn - Mønbroen, 75 km
Nach einer im wahrsten Sinne des Wortes stürmischen Nacht starten wir schon 08:15 Uhr, immerhin lagen 95 km vor uns.Die 2 km lange Brücke von Koster nach Kalvehave, die wir von unserem Zeltplatz bereits gesehen hatten, war bei starkem Seitenwind die erste Herausforderung. Extremer Gegenwind und jede Menge Steigungen forderten danach alles von uns. Die Straße hinter Praesto war in der Radkarte als stark befahrene Straße ohne Radweg auf 8 km eingezeichnet, war aber halb so schlimm, da kaum Verkehr - und Stefanie hatte extra eine totschicke Warnweste angezogen ;-) Ab und zu führte die Route an der Küste entlang, toller Blick aufs Meer und nach Møn, leider war es etwas diesig.Den vielen Steigungen folgte eine rasante Abfahrt nach Fakse Ladeplads, ein Küstenstädtchen mit einem hässlichen Industriegelände direkt am Meer. Einkehr beim Italiener (der eher ein Libanese war): Burger u. Spaghetti Bolognese, lecker! 34 km weiter dann unser nächster Stopp an Stevns Klint bei Højerup: dort steht ein sehr schöne mittelalterliche Kirche direkt am Kreidefelsen.Hinter Holtug sind wir von der Route zum Meer hin abgewichen, die in der Bikeline-Karte erwähnten Hügelgräber haben wir leider nicht gefunden, dafür haben wir die Oeresundbrücke und die Küste von Kopenhagen und Malmö am Horizont entdeckt . Leider sind wir zur großen Enttäuschung von Stefanie auf unserem Schlecker auch am Schloss Gjorslev vorbei navigiert. Die restlichen 13 km bis Strøby waren mit viel Gegenwind noch einmal sehr anstrengend.Überraschung auf dem riesigen Campingplatz: unser netter dänischer Nachbar hat uns Tisch u. Stühle herüber gestellt und uns gegen 22:00 Uhr sogar noch einen Kaffee gekocht :-) Die Dänen sind eben ein nettes Völkchen.Fazit: Bisher die anstrengendste Etappe, sehr hügelig, viel starken Gegenwind aber tolle Landschaft!
Tag 7: Mønbroen - Strøby, 95 km
Auf nach Kopenhagen, oder København, wie die Dänen sagen, halb Neun ging‘s bei strahlendem Sonnenschein los. Die ersten 8 km bis Køge waren einfach wunderbar: immer direkt an Meer mit Blick auf die Küste von Kopenhagen. In Køge haben wir uns die schöne Altstadt mit dem ältesten Fachwerkhaus Dänemarks angesehen. Ab Koege von der Route abgewichen, die offizielle führt einige Kilometer im Landesinneren parallel zur Küste. Wir sind hingegen entlang der 151 gefahren: wenig Verkehr, breiter Radweg im Schatten. Bis auf eine Polizeiverfolgungsjagd war das eine sehr angenehme Fahrt auf einer sehr schönen Route.Auf Halbinsel vor Ishoj gönnten wir uns nach 35 km bei über 30 °C eine längere Pause mit Mittagsschläfchen ;-) in einem schattigen Wäldchen. Die letzten 10 km bis Kopenhagen waren dann sehr entspannt, auf verkehrsarmer Strecke sind wir ins Zentrum geradelt und haben unser Hotel Wakeup Copenhagen problemlos gefunden (so ein Fahrrad-Navi ist gerade in Großstädten unbe-zahlbar) Nach dem Einchecken war noch Zeit, die City von Kopenhagen etwas zu erkunden, tolle Stadt und jede Menge Menschen ;-)
Tag 8: Strøby - Kopenhagen, 72 km
Kopenhagen ist auf jeden Fall eine Reise wert. Wir haben 1 ½ Tage in dieser wunderschönen Stadt verbracht. Abgesehen davon, das Radfahren hier wirklich viel Spaß macht, hat die Stadt für jeden Geschmack etwas zu bieten. Jede Menge Sehenswürdigkeiten warten auf die Besucher der Stadt. Wir haben uns u.a. Schloss Amalienborg, den Sitz der Königsfamilie, Schloss Rosenborg mit dem schönen Park, den alten Stadthafen Nyhavn, die Fußgängerzone Strøget und die wunderschöne Frauenkirche (Vor Frue Kirke) angesehen. Auch eine der am Nyhavn startenden Hafenrundfahrten haben wir gemacht und dabei viel über Kopenhagen erfahren. Sicher braucht man, um die Stadt nur halbwegs zu erkunden, mehr Zeit - vielleicht beim nächsten Mal.
Tag 9: Kopenhagen, Sightseeing
Nach dem das Chaos im Hotelzimmer beseitigt und die Räder in der Tiefgarage gepackt waren ging‘s 09:15 Uhr los.Für den Rückweg bis Ishhøi sind wir eine andere, sehr schöne Strecke gefahren, die mehr durch Natur führte, dafür war die Oberfläche nicht immer ganz so super. Nach der Überquerung der Autobahnbrücke - natürlich auf dem Radweg ;-) traf die Route bei Brøndby Strand auf die Køge-Bucht. Ab hier fuhren wir auf Nationalroute 6, der wir wenige Kilometer später bei Greve nach Westen ins Landesinnere gefolgt sind. Auf sehr schönen Radwegen und kleinen Landstraßen rollten wir nach Roskilde, einer Stadt am gleichnamigen Fjord, die vielen evtl. durch das Roskilde-Musikfestival kennen. Den sehenswerten Dom der Stadt haben wir leider nur von außen betrachtet, den Eintritt von 60 DK (ca. 8 €) pro Person fanden wir einfach unangemessen. Ab hier wurde es deutlich hügliger und die Route führte teilweise über schlechte Feldwege. Ganz dick kam es hinter Schloss Lendreborg (sehenswert ist nur der Park, das Schloss ist in Privatbesitz und nicht zugänglich): auf ca. 3 km führt die Route auf einer üblen Schotterpiste, für Reiseradler mit Gepäck fast unfahrbar! Dass wir befanden uns immer noch auf der Nationalroute Nr. 6 befanden, konnten wir kaum glauben.Die Sonne gab auch an diesem Tag wieder ihr bestes und so sorgten wir in Kirke Havalsoe für den dringend notwendigen Wassernachschub. Hinter Kirke Havalsoe verlief die Route über Wiesen u. durch Wälder für ca. 2 km auf einem mit dem Reiserad schwierig zu fahrenden Singletrail - die spinnen, die Dänen ;-) Hinzu kam das anspruchsvolle Profil mit ständigem auf und ab. 16:45 Uhr dann Ankunft auf dem Campingplatz bei Ringstedt, schöner Platz mit Pool (haben wir genutzt), aber steinharter Boden und kein Schatten. Fazit: Auch im Landesinneren ist die Landschaft schön, die Qualität der Nationalroute 6 hat uns teilweise entsetzt – auch in Dänemark sind Radwege nicht immer top.
Tag 10: Kopenhagen - Ringstedt, 86 km
Nach dem Start um 09:00 Uhr erwarteten uns anfangs Steigungen wie am Vortag, dafür heute mal Rückenwind :-) Nach wenigen Kilometern hatten wir einen wunderbaren Blick auf den 6 km langen Haraldstedt See. Hinter Haraldstedt änderten wir die Fahrtrichtung und es ging für 3,5 km auf der gut ausgebauten 215 nach Süden, zum Glück mit wenig Verkehr. Es blieb sehr hügelig, bei Kilometer 31 lag erneut ein großer See auf unserer Strecke: der Tystrup See, den wir am nördlichen Ufer passierten.Da wir immer noch der Nationalroute 6 folgten, die größere Städte wie Ringstedt oder Sorø umging, lag auf sage und schreibe 50 km keine Einkaufs- oder Einkehrmöglichkeit auf unserer Strecke :-).Erst in der Kleinstadt Slagelse gab es dann die ersehnte, ausgiebige Mittagspause. Danach haben wir uns noch die nette Innenstadt angeschaut. Hinter Salgelse führte Route für 2 km auf dem Seitenstreifen der 150, 10 km später waren wir bereits am großen Belt und genossen die tolle Sicht auf die Bucht! Am dem Weg nach Korsør lag die Bahnstation, von der wir am nächsten Morgen mit dem Zug über den Großen Belt fahren wollten. So haben wir die Gelegenheit genutzt, und gleich nach Nyborg gekauft. an der Festung Korsør (hat uns etwas enttäuscht) gab es dann eine Kaffeepause mit einem tollen Blick auf die Belt-Brücke. Nach einem Schlenker durch die sehr verschlafene Innenstadt erreichten wir nach 2 km den schönen Campingplatz außerhalb der Stadt. Wir hatten die gesamte Zeltwiese für uns, da wir die einzigen Zelter waren ;-) Fazit: Auch der 2. Teil unserer Inlandsstrecke hat Spaß gemacht, die Ankunft am Großen Belt mit Blick auf die riesige Brücke war Klasse!
Tag 11: Ringstedt - Korsør, 79 km
Um 08:20 Uhr sind wir durch das morgendliche Korsor die 7 km zum Bahnhof geradelt, um mit dem Zug den großen Belt zu überqueren (bzw. zu unterqueren, die erste Teilstrecke fährt der Zug unter dem Meer)Das Einsteigen war chaotisch, da keine Wagenstandsanzeiger vorhanden waren. Wir mussten für die nur 14 km weite Strecke Platzkarten für die Räder kaufen und standen am Bahnsteig natürlich am falschen Zugende:-( . Endlich im Zug, war das Radabteil voll gestellt mit Kinderwagen. Die Fahrt bis Nyborg dauerte nur 12 Minuten, dort haben wir uns kurz die Innenstadt angeschaut, das Schloss aber leider verpasst. Dafür kurz hinter Nyborg am Schloss Holckenhavn halt gemacht, das Schloss ist in Privatbesitz und kann leider nur von außen besichtigt werden.Nach 2 Tagen im Inland orientiert sich unsere Route (Nr. 50) jetzt wieder mehr oder weniger an der Küstenlinie. Es folgte eine hügelige Strecke, größtenteils auf kleinen Landstraßen mit teils giftigen Anstiegen – das kannten wir ja schon von Dänemark ;-) Positiver Aspekt des auf und ab: hinter Tarup hatten wir einen phantastischen Ausblick auf Belt und Brücke! Die laut Bikeline-Karte stark befahrene Straße zwischen Bøsøre u. Hesselager war sehr verkehrsarm! Wenig später lag rechts der Straße die Burg Hesselagergard, die zwar nicht zu betreten war, aber auch von außen wunderschön verträumt aussah. Nach einigen Steigungen folgte eine längere Abfahrt bis Lunderborg, ab hier ging‘s dann fast immer direkt an der Küste entlang, über Tiselholt (schönes privates Schloss) haben wir den Zick-Zack-Kurs der offiziellen Route auf Waldwegen abgekürzt. 5 km vor Svenborg biegt die Radroute nach rechts ab und es warten zwei wirklich knackige Anstiege, dafür führt die Reststrecke bis in die Stadt auf einem herrlichem Waldweg. Nach ca. 62 km erreichten wir mit Svendborg endlich die erste Stadt mit nennenswerten Einkehrmöglichkeiten(!) Das Zentrum war nett und sehr belebt mit einigen schönen historischen Gebäuden.Da es erst 15:00 war, haben wir hier unsere Routenplanung kurzfristig geändert und sind nicht zum nahen Campingplatz auf der Insel Tasinge gefahren, sondern haben noch 15 km dran gehangen. Auf einer sehr reizvollen Strecke auf kleinen Landsträßchen sind wir direkt an der See bis zum Campingplatz Syltemae bei Ballen geradelt, ein sehr schöner u. sehr ruhiger Platz direkt am Meer.Fazit: Eine sehr schöne (und teils sehr hügelige) Strecke mit sehenswerten Städten wie Nyborg oder Svendburg und traumhafter Küstenlandschaft.
Tag 12: Korsør - Ballen, 78 km
Die Nacht hat es länger leicht geregnet, kurz vor 7 Uhr hörte es dann auf :-) Gegen 09:00 ging‘s auf sehr hügligen kleinen Nebenstraßen nach Westen, heute mal mit richtig Rückenwind. Für 5 km radelten wir auf dem Radstreifen der (zum Glück) kaum befahrenen 44 bis nach Faaborg, in der gemütlichen Hafenstadt mit schöner Altstadt dann unser erster Stopp mit super leckerem Softeis ;-) Hinter Faarborg folgen knackige Steigungen bis Horne, die schöne Rundkirche haben dort wir auch von innen besichtigt. Die folgenden 6 km bis zur Fähre Bøjden - Fynshav gingen dank Rückenwind richtig gut, Fährtickets gekauft (180 DK) und schon 3 Minuten später legte die Fähre ab. Die nächste Fähre wäre erst in 2 Stunden gefahren - Glück muss man haben :-) Nach 50 Minuten Fahrt bei ruhiger See und guter Sicht auf die Küsten wartete gleich nach dem Hafen in Fynshav eine lange kräftige Steigung und danach: hüglige Landstraßen, was sonst? Die letzten 5 km bis Sonderborg führte die Strecke auf einem herrlichen Waldweg direkt am Meer (suboptimal mit Sand/ Kies-Gemisch) bis in die schöne u. sehr belebte Altstadt. Die Suche nach einer preiswerten Einkehr dauerte ewig, 15:30 Uhr dann endlich Mittag(!) beim Asiaten. Nach Überquerung der Brücke über den Alsund hatten wir noch einen klasse Blick auf Schloss u. Stadt Sonderborg. Anschließend haben wir für dänische Verhältnisse eine Hammer-Steigung zur Dybbøl- Mühle bezwungen, hier befindet sich außerdem das Geschichtszentrum Dybbøl Banke, welches die entscheidende Schlacht im Krieg zwischen Dänemark und Preuβen/Österreich von 1864 dokumentiert. Nach einer Kaffeepause am Hafen von Egernsund 4 km weiter dann die Ankunft auf dem ****Sterne Campingplatz in Rinkenaes, Zelt augebaut, im Pool gebadet und relaxt :-) Fazit: Sonderborg war sehr sehenswert, Strecke und Landschaft wir immer wunderbar und teilweise sehr hügelig!
Tag 13: Ballen - Rinkenaes, 81 km
Nach dem Start um 09:15 Uhr ging es bis Kollund auf einer verkehrsarmen Küstenstraße entlang der Flensburger Förde, aus dem morgendlichen Nebel tauchten immer wieder kleine Inseln im Meer auf. Am Ortsende von Kollund verließ die Radroute die Straßen und bog mit einem krassen Anstieg in den Wald ab. Der folgende Waldweg war teilweise mit Reiserädern unfahrbar, zum Glück wurde es später besser und so führt uns dieser Weg fast unbemerkt über die Grenze nach Deutschland.Kurze Zeit später erreichten wir Flensburg, kurzer Halt am Museumshafen mit einem historischen Hafenkran u. vielen restaurierten Segelschiffen. Hier mussten wir uns nach 10 Tagen und 700 km von der Ostsee verabschieden ;-) Danach erkundeten wir die quirlige Innenstadt mit der sehr belebten Fußgängerzone, die aber auch ganz schön laut u. nervig auf uns wirkte – daran müssen wir uns nach den vergangenen Tagen erst wieder gewöhnen. Ab Flensburg folgte unsere Route dem Ochsenradweg, die Radwegführung in der Stadt war teilweise katastrophal, besonders das extrem steile und schmale Stück vom Bahnhof zur Schleswiger Straße! Bis Jarplund folgten hügelige Landstraßen. Ab Munkwolstrup unbedingt die ausgeschilderte Alternativroute durch den Wald nach Oeversee wählen, fährt sich gut und man kommt am Snakelmarker See vorbei. Tip: Wenn man von Oversee dem Eurovelo 3 durch den Wald folgt, erwartet einen zwar nicht die perfekte Oberfläche, dafür aber ein wunderbarer kleiner Waldsee. Hinter Idstein und vorbei am gleichnamigen See folgte wieder eine anstrengende Waldwegetappe, Kiesschotter u.Sand - tolle Kombination :-( Nach Querung der B201 war unser Tagesziel Schleswig in Sicht. Auf einer langen Abfahrt durch die Stadt ging es zur Schlei hinab. Der Campingplatz Haithabu in Haddeby liegt am Ufer der Schlei, leider auch direkt an der B76. Da an diesem Wochenende auch noch das Wikingerfestival am See stattfand, war der Platz sehr voll, freundlich wurden wir auch nicht gerade empfangen - sicher der schlechteste Platz bisher :-( Fazit: Der Abschied von der Ostseeküste viel uns nicht leicht ;-) Flensburg hat uns etwas enttäuscht und dass der Ochsenradweg nicht immer super ausgebaut ist, wussten wir vorher.
Tag 14: Rinkenaes - Schleswig, 68 km
Die Nacht war sehr angenehm, trotz buckligem Untergrund und der nahen Bundesstraße.Unser Gepäck ließen wir im Zelt und starteten erst einmal in Richtung Schleswig, um uns die Stadt anschauen. Zuerst den über die Schlei weithin sichtbaren Dom St. Petri (beeindruckend zumindest von außen, war leider geschlossen), danach die mittelalterliche Anlage des St.Johanniskloster und das Fischerviertel Holm mit vielen schicken kleinen Häusern und dem zentralen Friedhof mit Kapelle.Danach schnell noch den Radführer Leine-Heide- Radweg in einer Buchhandlung gekauft, am Radladen Luft aufgepumt und auf dem Rückweg zum Campingplatz Schloss Gottorf angeschaut. Nach den ersten 13 km ging‘s nach dem Zeltabbau 10:30 Uhr endlich auf zur Tour. Die zum Wikinger- Museum gehörenden Hütten (nur 1 km vom See entfernt) wollten wir uns nicht entgehen lassen. Dort angekommen realisierten wir, dass die Wegführung des Ochsenradwegs auf der Bikeline-Radkarte und der Velomap-OSM-Karte des Garmin-Navis total unterschiedlich waren! (Die Recherche zu Hause brachte Klarheit: in der Region Schleswig existieren zwei Varianten des Ochenradweges!) Ohne geplante Route radelten wir dann in Richtung Klein Rheide, nie so ganz sicher, auf dem richtige Weg zu sein ;-) Schon seit Schleswig war das Profil deutlich flacher geworden, die wenigen Steigungen auch nicht mehr so steil. Die Tweebargen-Grabhügel bei Dannewerg fanden wir eher weniger spektakulär. Danach wurde der Weg schlechter und wir entschieden uns, bis Klein Rheide auf die Landstraße auszuweichen. Bis Kropp folgten wir dann wieder dem Ochsenradweg, wählten danach in Richtung Tetenhusen aber eine ruhige Nebenstraße mit begleitendem Radweg (die offizielle Streckenführung war hier oberflächenmäßig unzumutbar).Bis Rendsburg mussten wir dann nochmal die Zähne zusammen beißen, gegen 13:30 kamen wir an - Mittag beim Chinesen, Städtchen angeschaut und auf zur Schwebefähre. Die war gerade außer Betrieb  aber der Fußgänger Tunnel unter dem Nord-Ostsee-Kanal, 21,47 m unter Null auf einer Länge von 130 m war auch ein Erlebnis. Nach einem leckeren Eis nahmen wir die letzten 35 km in Angriff. Die Wetterprognose war schlecht, aber davon ließen wir uns erst einmal nicht beeindrucken. Der Ochsenweg folgte meist ruhigen Nebenstraßen, oft mit Hecken umsäumt – klasse bei Gegenwind  Ab und zu kürzten wir mit Hilfe des Navis ab, müde Beine und den aktuellen Regenradar im Blick erreichten wir 17:25 Uhr in Hohenwestedt. Schnell noch das Zelt und die Isomatten regendicht verpackt und schon ging‘s auch los – ein Unwetter vom feinsten. Derweil machten wir es uns in einer Italienischen Eisdiele bequem draußen schien die Welt unter zu gehen. Also suchten wir uns ein Hotel im Ort – die erste feste Unterkunft nach 11 Tagen. Fazit: Gut, das wir uns Schleswig noch angesehen haben. Die Strecke war mal so mal so, auf jeden Fall deutlich flacher. Die Ankunft vor dem Unwetter war eine Punktlandung – so ein Regenradar ist eine klasse Erfindung ;-)
Tag 15: Schleswig - Hohenwestedt, 94 km
Das nennt man Pech: im Hotel war eine Hochzeitsfeier, genau unter unserem Zimmer, extreme Lautstärke bis 04:30! – nicht gerade fair vom Hotel, das Zimmer war eigentlich nicht zu vermieten :-( Das Frühstück war ok, der Kaffee eher nicht .Los ging‘s 09:45 Uhr in Richtung Itzehoe, meist auf kleinen Landstraßen oder Wirtschaftswegen. Die Hecken, die den Blick auf die Landschaft verwehrten, empfanden wir heute als Segen: wir hatten kräftigen Gegenwind ;-) Itzehoe haben wir rechts liegen lassen, da wir die letzte Elbfähre bei Wedel um 18:40 erreichen mussten. Mittagspause in Elmshorn beim Italiener, die Innenstadt war kein Highlight. 8 Kilometer weiter erreichten wir bei Seestermühle die Elbe, allmählich “drehten“ wir mit der Fahrtrichtung in den kräftigen Nordwestwind. Außer den Schafgattern am Deich konnte uns nun nichts mehr aufhalten :-) 16:45 waren wir am Fähranleger bei Wedel, 5 Min. zu spät :-( Die zwei Stunden bis zur nächsten Fähre verbrachten wir im Café Fährhaus. Hier kann man über Lautsprecher die Durchsagen der Schiffsbegrüßungsanlage Willkomm Höft verfolgen, die jedes Schiff über 1.000 Bruttoraumzahl ankündigt und mit Nationalhymne begrüßt.) Es regnete leicht vor sich hin, um 19:30 Uhr endlich Ankunft auf dem Campingplatz in Mittelnkirchen (den gemütlichen Platz beim Bauern kannten wir schon von unserer Tour im Sommer 2010). Also schnell das Zelt aufgebaut, zum Döner nach Steinkirchen gefahren, geduscht und Feierabend :-)Fazit: Eine angenehm zu fahrende Schlussetappe des Ochsenradweges
Tag 16: Hohenwestedt - Mittelnkirchen, 97 km
2014 km in 23 Tagen: Radreise im Sommer 2013 von Berlin nach Kopenhagen weiter nach Nyborg und von Flensburg, auf dem Ochsenradweg zur Elbe und auf dem Leine-Heide-Radweg nach Thüringen, Teil 1
auf nach Dänemark
Weiter zum 2. Teil Weiter zum 2. Teil
ins Land der Seen
zur Müritz
auf zur Ostsee
über die Ostsee
zur Insel Møn
weiter nach Norden
auf nach Kopenhagen
zu Fuß durch Kopenhagen
nach Seeland
zum Großen Belt
nach Fünen
nach Südjütland
zurück nach Deutschland
entlang der Schlei
auf zur Elbe
Radreise von Berlin nach Kopenhagen